Das Bürgerbüro mit Parkhaus an der Stefan-Lochner-Straße hat einen erheblichen Sanierungsstau, berichtete Matthias Engler, Leiter der Spitalverwaltung dem Spitalrat. Die Schätzungen für eine Sanierung des Anwesens inklusive Wohnungen und der vom DRK genutzten Räume beliefen sich auf rund 3,5 Millionen Euro.

Diese Summe würde aber nur den Bedarfsanforderungen aus dem Baujahr in den 70er-Jahren entsprechen, die heutigen Anforderungen ließen sich im Bestand nicht abbilden, so Engler. Andererseits sei die Lage nahe der Altstadt sehr attraktiv und für die städtischen Einrichtungen auch wichtig, sodass es nicht einfach verkauft werden könne. „Wir würden etwas verlieren, was für Investoren sehr interessant wäre“, so Engler. Deshalb schlage er vor, alle Investitionen in die Gebäudeerhaltung zu stoppen und nur noch absolute Notmaßnahmen zum Weiterbetrieb und Versorgungssicherheit durchzuführen. Bis Ende des Jahres sollen dann mögliche Varianten der Standortentwicklung, inklusive Wirtschaftlichkeitsprüfung vorbereitet werden.

„Das Objekt muss sich refinanzieren und etwas bringen“, sagte Engler. Christian Herter (UMBO) hakte nach, ob nur das Nötigste getan werde, um später alles abzureißen? Engler antwortete, dass dies eine der ergebnisoffenen Fragestellungen sei. Er selber sei nur Laie, könne sich aber vorstellen, dass es preiswerter wäre abzureißen, statt das Gebäude zukunftsfähig zu erhalten. „Wir brauchen Konzepte und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung“, betonte er. Markus Waibel (FWV) drängte auf eine baldige Entscheidung. „Das Bürgerbüro ist öffentlich zugänglich, da muss für die Verkehrssicherheit regelmäßig die Substanz insbesondere der maroden Balkone überprüft werden.“ Alexandra Mahl (Umweltgruppe) erkundigte sich nach der bereits erfolgten Überplanung der Statik des Parkhauses. Bürgermeister Robert Scherer antwortete, dass das Gutachten 2018 erstellt worden sei und nur fünf Jahre Gültigkeit gehabt habe. Der Spitalrat beschloss einstimmig, die erforderlichen Analysen vorzubereiten.