Ein fiktiver Brand in der neuen Teuringer-Tal-Schule beschäftigte die Freiwillige Feuerwehr Oberteuringen am Samstag bei ihrer Jahreshauptübung. Das Fazit der Verantwortlichen nach der Übung mit insgesamt 51 Feuerwehrleuten: Das Brandschutzkonzept der Schule geht auf jeden Fall auf.
Die Annahme der Übung war, dass in einem ungenutzten Klassenzimmer eine digitale Tafel durch einen technischen Defekt in Brand geriet. Der Akku des Geräts brannte unter heftiger Rauch- und Wärmeentwicklung, sodass sich Kunststoffgegenstände auf dem Lehrerpult entzündeten. Künstlicher Rauch löste die Brandmeldeanlage der Schule aus und alarmierte die Leitstelle. Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr verließen 97 Schüler, die extra zur Übung gekommen waren, die Schule über die Rettungsbalkone und versammelten sich auf dem nahen Skaterplatz. „Das hat super funktioniert und wir hoffen, dass das im Ernstfall auch so wäre“, sagte Maximilian Eppler von der Freiwilligen Feuerwehr nach der Übung. Auch die Rettung eines bewusstlosen Lehrers, der den Brand löschen wollte, ist mit Unterstützung der Johanniter-Unfallhilfe geglückt.
Insgesamt 51 Feuerwehrleute rückten bei der Übung an – 30 aus Oberteuringen, neun aus Ailingen, drei aus Friedrichshafen, sechs aus Eriskirch und drei aus Meckenbeuren. Zu den vier Feuerwehrfahrzeugen aus Oberteuringen kam die Drehleiter aus Friedrichshafen sowie jeweils ein Fahrzeug aus Eriskirch, Meckenbeuren und Friedrichshafen. Bevor die Löscharbeiten beginnen konnten, mussten die Poller zur Zufahrt der Schule entfernt werden. „Das dauerte eineinhalb Minuten. Sie sind in ihrer Funktionalität nicht optimal“, berichtete Eppler. Über den Generalschlüssel aus dem Depot gelangten die Feuerwehrleute in die Schule und informierten sich über die Brandmeldeanlage, welcher Rauchmelder im Gebäude den Alarm ausgelöst hat. „Auch Pläne der Schule sind hier hinterlegt, sodass man sich beim Einsatz schnell einen Überblick verschaffen kann“, erläuterte Eppler.
Zeitgleich rollten die Einsatzkräfte die Schläuche aus. Zwei Atemschutzgeräteträger gingen ins Gebäude, um die Lage zu erkunden. „Das sieht zwar wild aus, aber jeder weiß genau, was er tut“, sagte stellvertretender Kommandant Tobias Riether, der die Feuerwehrübung für die zahlreichen Zuschauer, in erster Linie Eltern der Schulkinder, kommentierte. „Wasser marsch“, hieß es nicht nur im Inneren des Gebäudes, sondern auch auf der Rückseite, wo ein Feuerwehrfahrzeug Wasser aus der Rotach pumpte. Auch hier sei die Größe des Gebäudes eine Herausforderung, da lange Schlauchleitungen nötig seien, stellte Eppler fest. Über die Drehleiter aus Friedrichshafen wurde das Flachdach der Schule mit Wasser bespritzt.
Erstmals bei einer Feuerwehrübung kam die Drohneneinheit des Bodenseekreises zum Einsatz. Dank einer Wärmebildkamera könnten über sie zum Beispiel auch Glutnester auf dem Dach identifiziert werden. „Durch das großflächige Gebiet sind die Drohnenaufnahmen ideal und die Einsatzleitung kann sich ein besseres Bild der Lage verschaffen“, sagte Eppler. Bei der Übung habe sich die Drohne jedenfalls bewährt. Nach 45 Minuten hatte die Feuerwehr alles im Griff und der fiktive Brand war gelöscht.
Gefreut habe sich die Teuringer Wehr über das Interesse der Bürger an der Übung, sagte Eppler. „Auch bei einem realen Schadensfall in der Schule wären sicher viele Leute vor Ort.“ Die Situation sei nicht unrealistisch gewesen, auch wenn im Ernstfall mehr abgesperrt würde. Zufrieden war auch Schulleiterin Julie Adam. „Es ist wichtig, dass wir an der Schule den Ernstfall geübt haben und ich freue mich, dass die Schüler so diszipliniert waren“, schilderte sie ihren Eindruck.
Offene Übung
Feuerwehr hautnah zum Mitmachen bietet die Freiwillige Feuerwehr Oberteuringen am 6. November um 20 Uhr bei einem Tag der offenen Übung im Feuerwehrgerätehaus in der Teuringer Straße 22. Eingeladen sind alle, die sich für die Arbeit der Feuerwehr interessieren.
Für ihre Arbeit hat die Oberteuringer Wehr vier Feuerwehrfahrzeuge. Aktuell sind 54 Feuerwehrmänner und -frauen aktiv. Kommandant ist seit 2022 Björn Hussal.
Informationen im Internet unter
www.feuerwehr-oberteuringen.de