Im Mittelpunkt des Oberteuringer Neujahrsempfangs standen Rückschau und Ausblick auf das Geschehen in der Gemeinde sowie die Ehrung ehrenamtlich engagierter Bürger sowie erfolgreicher Sportler. Zu Beginn wählte Bürgermeister Ralf Meßmer jedoch ernste Worte und zitierte aus einer Wochenzeitung von 1999: „Das Zaudern und die Regelungswut sind das größte Problem der Politik.“
So könnten sich wichtige Lösungen lokaler Probleme verzögern, wenn es Politikern schwer falle, klare Entscheidungen zu treffen. „Wenn dann noch eine übermäßige Regelungswut dazu kommt, kann es zum Anstieg von bürokratischen Hürden führen.“ Dies könne sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Lebensqualität in den Gemeinden auswirken. Politiker zu sein sei in diesen Tagen sicher kein Zuckerschlecken, sagte er mit Blick auf Bundestagsabgeordneten Volker Mayer-Lay, der beim Neujahrsempfang in der ersten Reihe saß.

Vier Festwochenenden in Folge
Nichtsdestotrotz wolle er davon berichten, was in der Gemeinde geschaffen wurde. An erster Stelle nannte Ralf Meßmer den Neubau der Teuringer-Tal-Schule, die im Juli eingeweiht wurde. Mit den Jubiläen der Blutreiter und der Fußballabteilung sowie des Teuringer Sonntags hätten die Bürger vier Festwochenenden in Folge gehabt. Mit Blick auf den Jugendtreff mit seinem Programm „Sport ohne Grenzen“, den Kulturverein Mühle mit 17 Veranstaltungen und sechs Ausstellungen, das Teuringer Busle mit 700 sozialen Fahrten und die Neuaufstellung des Gewerbevereins schloss er in seinen Dank alle ehrenamtlich Engagierten ein.

Bundesverdienstkreuz für Wilma Rehkugler
Auch die Gemeinwesenarbeit im Ort lasse sein Herz höher schlagen. Jedes Jahr würden im Haus am Teuringer neue Projekte von Teuringern für Teuringer entstehen. „Lassen Sie uns gemeinsam weiter daran arbeiten, unsere Gesellschaft besser zu machen“, fordert Meßmer auf. Mit Wilma Rehkugler, die das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihr Engagement im Verein Kinder- und Jugendbildung Shimshal verliehen bekommen hat, wurde eine Bürgerin ganz besonders geehrt.

Zahlreiche Projekte stehen 2024 an
Auch die geplanten Projekte vom An- und Umbau des Feuerwehrhauses über Anschluss der Kläranlage nach Friedrichshafen, Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen und einem neuen Gewerbegebiet bis hin zum Breitbandausbau und Umrüstung der Straßenleuchten beschrieb Meßmer in seiner Rede. Wichtig war ihm der Blick auf die anstehende Kommunalwahl im Juni. Da Oberteuringen nun mehr als 5000 Einwohner hat, erhöhe sich die Anzahl der Gemeinderäte von 14 auf 18. „Mich würde es freuen, wenn sich möglichst viele Bewerber auf den Listen zur Verfügung stellen“, so Meßmer.
Kurzweilig ging es beim Neujahrsempfang weiter und immer wieder spielte die Trachtenkapelle auf. Sabine Müller, erste stellvertretende Bürgermeisterin, appellierte, Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit und Heimat für die Gemeinde als Quelle der Inspiration zu sehen. Seien sie doch ein kostbares Gut. Auch Müller lobte das Ehrenamt als Herz und Motor der Gemeinde.
Beim Frauenanteil im Gemeinderat noch Luft nach oben
Mit Blick auf die Kommunalwahl stellte sie fest, dass vor allem beim Frauenanteil noch sehr viel Luft nach oben sei. Ist Müller doch zusammen mit Birgit Locher aktuell aus weiblicher Sicht nur zu zweit im Gremium. schloss Müller. Bei den Reimen über Kurioses von Marie-Luise Sprenger kam der Humor nicht zu kurz.
Und schon stand die Ehrung von zehn Ehrenamtlichen auf dem Programm. Johannes Keller und Manfred Schnitzler von der Bürgerstiftung teilten mit, dass es insgesamt 23 Vorschläge gegeben habe. Entschieden hat das Los. Geehrt wurden Heidemarie König (Brunnentreff), Wolfgang Syré (Reparaturcafé), Christel Rueß, Bettina Kaufungen und Brigitte Bosch (Mediathek), Petra Mecking (Teuringer Busle), Veronika Eppler, Edeltraud Strauß und Bernadette Haas (Seniorennachmittag) sowie Stephan Krause (Jugendtreff).

Schützenverein bei Sportlerehrung vorn dabei
Sportlich ist die Gemeinde gut aufgestellt und sie muss sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen. Bei der Sportlerehrung wurden insbesondere Jugendliche und Mitglieder des Schützenvereins für ihre Leistungen geehrt. Insgesamt standen bei diesem Programmpunkt 35 Sportler auf der Bühne.

Zeit für Gespräche und Begegnungen
Nach dem offiziellen Teil blieb beim noch viel Zeit für persönliche Gespräche und Begegnungen. Dazu gab es kulinarische Leckereien vom Buffet des neuen Pächterpaars der Post, das von vielen Bürgern gelobt wurde, und natürlich Sekt zum Anstoßen.
„Hier in Oberteuringen bleibt man auf dem Teppich und versucht, auf menschliche Art Lösungen für den Alltag zu finden“, schloss Bürgermeister Ralf Meßmer den Empfang. Gabi Glas fand ihn sehr informativ und fand es gut, dass so viele Bürger da waren. Karin Meister gefiel vor allem die Ehrung von Sportlern und Ehrenamtlichen sowie das abwechslungsreiche Programm.