Theo Wieland

30 Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene wanderten kürzlich am „Fridays for Future“ mit Margit Mattes und in Begleitung der beiden Pferde „Gana“ (mit Bienenkorb auf dem Rücken) und „Herkules“ sowie der Hunde „Tilly“ und „Krümel“ von Rickenbach nach Stefansfeld und durch das Riedwiesen-Gelände wieder zurück zum Saatkugelherstellen mit Umweltmanager Hagai Marom. Am Nachmittagsmarsch zur Verdeutlichung der Notlage von Bienen und Schmetterlingen nahm auch ein Dutzend „Wölflinge“ des Pfadfinderstammes St. Martin aus Daisendorf teil: Die Betreuerinnen Kristin Heitele, Lea Fuchs, Maike Hucht und Heidi Rudolf machten diese Bienenwanderung kurzerhand zur wöchentlichen Gruppenstunde. Unterwegs verteilten die Wanderer an die Leute fleißig Blumensamen, um dadurch auf den Mangel an bunten Blumen und damit auf die Notlage von Bienen und Schmetterlingen aufmerksam zu machen.

Bereit zum Abmarsch am Dorfgemeinschaftshaus Rickenbach mit Margit Mattes (Mitte), dem Pferd Gana und dem Rappen-Pony Herkules steht die ...
Bereit zum Abmarsch am Dorfgemeinschaftshaus Rickenbach mit Margit Mattes (Mitte), dem Pferd Gana und dem Rappen-Pony Herkules steht die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, zu der (rechts) ein Dutzend Wölflinge des Pfadfinderstammes St. Martin aus Daisendorf gehörte. | Bild: Theo Wieland

Der Marsch auf dem Fußweg von Rickenbach zum Schloss führte in den Stefansfelder Hof zu Gutsverwalter Roman Strasser, der in der markgräflich-badischen Landwirtschaftsverwaltung für über 700 Hektar Ackerbau zuständig ist. Er steht mit seinem Team ab Mitte des Jahres vor der drei Jahre umfassenden Umstellung auf biologisch-ökologische Landwirtschaft. Zum Thema rannte die Gruppe bei ihm offene Türen ein, denn „neu lernen und besser und genauer beobachten“ sind für den engagierten Agrar-Ökonomen Zielvorgaben. Zur Förderung der Bienen steht beim Ackerbau der Landwirtschaft im markgräflichen Haus bereits auf mehr als 30 Hektar die Anlegung von Blühstreifen auf dem Programm. Die Blühpflanzen – „aus jedem Samenkorn entsteht etwas Großes“, so Strasser – dienen im Naturkreislauf der Vermehrung der Bienen und der Förderung der Biodiversität. Strasser wünscht sich, dass es „auch in den heimischen Gärten mehr blüht“. Dazu kommen im Ackerbau der markgräflich-badischen Landwirtschaft im Sommer noch blühende Zwischenfrüchte, Insektenhotels und Reptilienburgen.

Michael Mattes führte Honigkorb und Tüten mit Blumensamen zum Verteilen mit.
Michael Mattes führte Honigkorb und Tüten mit Blumensamen zum Verteilen mit. | Bild: Theo Wieland

„Wir brauchen die gesunde Mischung“, sagt auch Imkerin Bettina Präder vom Schwandorfer Hof. Sie dankte Roman Strasser für sein Engagement, denn „vier Bienenvölker pro Hektar Raps steigern den Ertrag“. Die Blütenvielfalt sei entscheidend für die Bienenvölker, die unter Monokulturen litten. Auch sie verwies auf Hecken, breite Fruchtfolge, Untersaaten etwa bei Getreide, Nach- und Zwischenfrüchte und wie Roman Strasser auf „offene blühende Pflanzen in Kleingärten“. Eine erfreuliche Um- und Neuorientierung will die Imkerin schon in den Blühflächen bei Kreisverkehrsinseln erkennen.

Gutsverwalter Roman Strasser (links) erklärt der Bienenwandergruppe mit Margit Mattes (Mitte) und Imkerin Bettina Präder (rechts) die ...
Gutsverwalter Roman Strasser (links) erklärt der Bienenwandergruppe mit Margit Mattes (Mitte) und Imkerin Bettina Präder (rechts) die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft im Ackerbaubetrieb der markgräflich-badischen Verwaltung. | Bild: Theo Wieland

Die nächste Klima- und Umweltdemo in Rickenbach findet am, 17. Mai, um 16 Uhr, statt. Treffpunkt ist der Parkplatz am Dorfgemeinschaftshaus. Im Anschluss gibt es eine Kleidertauschbörse.