Egal ob sie Altglas wegbringt, zum Optiker muss oder sonntags in die Schlosskirche geht – Sigrid Hansen nutzt ihr Fahrrad sommers wie winters. Die Salemer Unternehmerin peilt an, 1000 Kilometer jährlich zu fahren. Für den SÜDKURIER hat sie ihre guten und weniger guten Erfahrungen auf örtlichen Wegen und Straßen festgehalten. Eins ist für die 67-Jährige sicher: „Die Vorteile überwiegen.“

Schon morgens in der Früh radelt sie los. Für die Radfahrt zum Einkauf in Mimmenhausens Geschäften wählt sie den kürzesten Weg. Sie nutzt die Verbindungsstraße zwischen dem Neufracher Campinghof und dem Schlossseeareal. Die Straße inmitten von Grün schätzt sie. Worüber sie sich aufregt, sind die vielen Autos, die unerlaubt an ihr vorbei fahren. „Das ist der offizielle Schulradweg zum Bildungszentrum und die rauschen hier einfach durch“, empört sich Hansen.

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Ihr Einkauf in Mimmenhausens Mitte ist schnell erledigt. Beim Schuhgeschäft sucht sie sich Winterstiefel aus. Bananen, Milch, Sahne, Butter und Brot aus dem Bioladen verstaut sie in ihrem XL-Fahrradkorb. Die Einkäufe sichert sie mit einem Spanngurt. „Ich kann mit meinem Rad direkt vor jedem Laden parken.“ Das dauert ihrer Erfahrung nach meist genauso lange wie mit dem Auto. Hilfreich sei es, die Einkaufsroute im Vorfeld zu planen. Bevor die morgendliche Einkaufsrunde zu Ende ist, schaut die passionierte Handarbeiterin noch beim Nähstübchen eine Straße weiter vorbei.

Um sich beim Bücherregal am Stefansfelder Kreisel mit Lesestoff zu versorgen, nimmt sie den Radweg entlang der Stefansfelder Straße. „Hier sind die Fahrradwege ordentlich“, sagt Hansen. Anders sieht das an der Weildorferstraße aus. Die auch von Lastwagen stark befahrene Straße weise teilweise keinen Fahrradweg auf. Das schätzt Hansen als äußerst gefährlich für Fahrradfahrer ein. Radler müssen ihrer Meinung nach grundsätzlich vorsichtig fahren. Einen Helm zu tragen, ist für sie selbstverständlich. „Ich rechne immer mit der Unachtsamkeit der anderen.“

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Trotzdem ist Radfahren draußen in der Natur für Hansen Erholung. Damit sie ihren Drahtesel auch im Winter nutzen kann, hat sie sich einen wollenen Sattelüberzug gestrickt. Ihre Jacken sind fahrradtauglich, eine Regenhose schützt vor Nässe. Handschuhe und Stirnband liegen bereit. „Und ganz wichtig, mein Rad steht ebenerdig und so, dass ich es schnell und jederzeit rausholen kann“, rät sie denjenigen, die jetzt Lust bekommen haben, selbst in die Pedale zu treten. 

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