Petra Hofmann

Zum Teil herrscht großer Frust bei den Pendlern, die derzeit von Heiligenberg mit dem Linzgau-Bus 7379/7397 über Frickingen und Owingen nach Überlingen beziehungsweise von Überlingen nach Heiligenberg fahren. „Wir mussten die letzten zwei Tage jeweils eine Stunde auf unseren Bus warten“, berichtet Monika Frohne aus Steigen.

Kleinbusse leisten Ersatzverkehr

Die Deutsche Bahn, zu der die DB Zug-Bus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH gehört, hat laminierte Zusatzschilder an den Haltestellen angebracht und informiert die Fahrgäste über die Sperrung der L 201 zwischen Heiligenberg und Steigen. Kleinbusse kommen an den Haltestellen „Salem-Beuren, Trillenbühl“, „Heiligenberg„ und in Richtung Beuren zum Einsatz. Grund dafür sind Hangarbeiten und die daraus resultierende Sperrung der L 201 zwischen Heiligenberg und Steigen.

Die DB informiert die Fahrgäste, die nach Heiligenberg beziehungsweise Überlingen fahren möchten, über die Modalitäten.
Die DB informiert die Fahrgäste, die nach Heiligenberg beziehungsweise Überlingen fahren möchten, über die Modalitäten. | Bild: Petra Hofmann

Zusammen mit Sebastian Blockhuys und Matthias Schubert fährt Monika Frohne mit dem Pendelbus von Heiligenberg über die „Alte Steige“ zur Haltestelle „Salem-Beuren, Trillenbühl“. Dort warten sie gemeinsam auf den Linienbus 7379, um nach Frickingen, Altheim beziehungsweise Überlingen zu ihren jeweiligen Arbeitsstellen zu gelangen.

Doch wenn die Taktung zwischen Pendelbus und Linienbus nicht stimmt, oder zu wenig Pendelbusse eingesetzt werden, kommt es vor, dass die umsteigenden Passagiere den stündlich verkehrenden Linienbus verpassen. Dann heißt es bis zu einer Stunde warten, bis der nächste Linienbus eintrifft. Das sorgt nicht gerade für heitere Stimmung bei den Wartenden.

Das könnte Sie auch interessieren

Zumal die Sorge dazu kommt: Bleiben diese langen Wartezeiten wirklich bis Weihnachten? Denn die Vollsperrung soll bis längstens 23. Dezember dauern. Schon werden deshalb Pläne geschmiedet, ob es nicht besser wäre, die nächste Zeit mit einem hilfreichen Nachbarn zu fahren. Oder, wie ein andere Mitfahrerin überlegt, doch lieber mit dem E-Bike von Ernatsreute nach Steigen zu fahren. Denn: Heute kommt sie schon mal zu spät zur Arbeit.

Die Frau, die nicht namentlich genannt werden möchte, ist aus Umweltgründen vom Auto auf den Bus umgestiegen. Sie bedauert nun, bereits eine Monatskarte für 80 Euro gekauft zu haben, erklärt aber auch: Wenn keine Sperrung der L 201 zwischen Heiligenberg und Steigen vorliegt, „ist das Busfahren entspannter, als selbst am Steuer zu sitzen“.

Toleranz für einige Minuten Verspätung

Viele Passagiere sind mit dem Busangebot zufrieden. Schüler Jason Henig zum Beispiel nimmt diese Buslinie von Frickingen nach Salem, wenn er nicht mit dem Schulbus fährt. Ebenso wie Anastasiia Mamai, die gerade zum Fitnessstudio unterwegs ist. Oder auch Sarah Kohl, die sich zusammen mit ihrem kleinen Sohn, der im Kinderwagen sitzt, auf der Heimreise nach Kassel befindet: „Der Bus ist ein paar Minuten zu spät gekommen. Aber das ist nicht weiter schlimm.“ An dieser Stelle spricht sie ein Lob an den Busfahrer aus, der nachfragte, ob sie Hilfe beim Einsteigen mit dem Kinderwagen benötige.

Das könnte Sie auch interessieren

Die meisten Fahrgäste tolerieren die drei- bis fünfminütigen Verspätungen der Busse. „Ich bin vor 33 Jahren vom verregneten Wuppertal an den Bodensee gezogen und habe es keinen Tag bereut“, erzählt Monika Frohne. „Schön wäre es“, meint sie, „wenn der Bus auch am Wochenende öfter fahren würde.“ Wenn am verkaufsoffenen Sonntag um 13 Uhr die Arbeit beginnt, muss sie entweder viel zu früh fahren oder ihren Mann als Chauffeur einsetzen. Praktisch wäre es auch, „wenn der Bus, wenigstens an den lauen Sommerabenden, später fahren würde.“

Es wird mit unter sehr eng auf der „Alten Steige“ für die Kleinbusse, mit denen die ÖPNV-Verbindung aufrechterhalten wird.
Es wird mit unter sehr eng auf der „Alten Steige“ für die Kleinbusse, mit denen die ÖPNV-Verbindung aufrechterhalten wird. | Bild: Petra Hofmann