Salem (san) Die Fortschreibung des Regionalplans sieht eine Ausweitung des Gewerbegebietes Neufrach-Ost um weitere 28,5 Hektar bis 2035 vor. Dafür müsste unter anderem ein Grünzug verschoben werden. Seit vergangener Woche können sich die Träger öffentlicher Belange und die Bürger im Detail mit den Planungen beschäftigen. Denn: Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hat sich dazu entschieden, die Unterlagen bereits zugänglich zu machen. Obwohl der neue Regionalplan erst vom 23. September bis 25. Oktober offiziell in die Offenlage geht. In diesem Zeitraum – „oder auch schon jetzt“, wie Regionalverbandsdirektor Wilfried Franke erklärt – können Bürger formal Stellungnahmen beim Regionalverband einreichen. Die rund 600 Träger öffentlicher Belange haben ihm zufolge bis zum 11. November Zeit, Stellungnahmen abzugeben.

Bild 1: Regionalplan Salem: „Jetzt ist die Stunde der Öffentlichkeit“
Bild: Lis Strick

Der Regionalverband ist verpflichtet, die Unterlagen auf eine bestimmte Art und Weise zur Verfügung zu stellen. Sie sind im Internet unter www.rvbo.de sowie in den drei Landratsämtern in Friedrichshafen, Ravensburg und Sigmaringen und beim Regionalverband in Ravensburg einsehbar. Gesondert behandelt werden die Kapitel Rohstoffe und Energie. „Jetzt ist die Stunde der Öffentlichkeit, der Behörden und Kommunen“, sagt Regionalverbandsdirektor Franke. Er nimmt an, dass „ordentlich etwas zusammenkommen“ wird. Zum Ausbau der Rohstoffförderung – etwa Kiesabbau im Donautal – gingen 1000 private und 100 Stellungnahmen von Behörden ein. Daraufhin verfasste der Regionalverband eine Abwägung.

Diese umfasst laut Franke 3300 Seiten. Mit einer Entscheidung hinsichtlich des Regionalplans rechnet Franke „realistischerweise bis Ende nächstes Jahr“. Und auch dann werde sich das Gewerbe in Salem nicht von heute auf morgen entwickeln. „Es ist ein kontinuierlicher Prozess“, sagt Franke. Mit sich bringen wird ein wachsendes Gewerbegebiet auch den Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur. Das will der Regionalverbandsdirektor gar nicht verheimlichen. Doch dies seien Entwicklungen, die auch anderen Kommunen bevorstünden. Nicht unerheblich sind auch die geplanten Veränderungen durch den Kiesabbau im Landkreis Sigmaringen. Auch der Bodenseekreis bekomme Rohstoffe von dort, so Franke. Am Freitag wurde bei der Verbandsversammlung über die eingegangenen Stellungnahmen informiert.