„Das ist das Schlossseefest„, murmelte Festsprecher Ronny A. Knepple, als er hinter der bayerischen Stimmungsband Ois Easy auf der Bühne stand und in das feierende Publikum schaute. Was er sah: Auf dem Tanzparkett bewegten sich die Festgäste mit ausgestreckten Armen im Rhytmus der Musik.
Die Stimmung war bestens. Und das trotz starken Regens am Samstagabend, dem Haupttag beim Schlossseefest. Über viele Jahre hinweg hatte es Petrus mit den fünf veranstaltenden Musikvereinen gut gemeint. Aber bei der 39. Ausgabe des Salemer Schlossseefestes konnte er sich nicht so richtig entscheiden.

In den Anfangsjahren des Festes, das der SÜDKURIER als Medienpartner begleitet, mussten sich die Organisatoren mit einem Blick in den Himmel begnügen, wenn sie entscheiden wollten, wie es mit dem Fest weitergeht. „Heutzutage wird in die App geguckt, und jede meldet ein anderes Wetter“, sagte Knepple.

So haderten die Veranstalter am Samstagabend damit, dass der Regen nicht pünktlich mit dem Einsatz der Partyband Ois Easy aussetzte. Aber Petrus hatte ein Einsehen. Pünktlich zum grandiosen Klangfeuerwerk schloss er die himmlischen Wasserhähne. Pyrotechniker Gerhard Kreutz konnte wie geplant eine Tonne Feuerwerk in 13 Minuten und 20 Sekunden, fein zur Musik choreografiert, in den Nachthimmel jagen.
Ein völlig anderes Wetterbild am Vortag. Der Freitagabend begann hochsommerlich und wurde später angenehm lau. Die Wetterprognosen kündigten erst für spät am Samstagabend Regen an. So waren die Bierbankreihen beim Fassbieranstich dicht belegt. Bürgermeister Manfred Härle unterstrich in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung des „Heimatfestes der elf Salemer Teilorte“.

Für das Freibier aus den drei angestochenen 50-Liter Bierfässern standen die Festbesucher Schlange, die sechs angetretenen Musikkapellen spielten im mehrhundert-köpfigen Gesamtchor mit der „Salemonia“ die Hymne des Schlossseefestes.
Der Freitagabend hatte sich im Laufe der Jahre zum Heimatabend entwickelt. Die Salemer treffen sich hier unabgesprochen oft zur gleichen Zeit am gleichen Ort auf dem Festgelände. Für die Stimmung war dieses Jahr ein ganz besonderer Künstler engagiert. Eric Prinziger hat nicht nur die Initialen von Elvis Presley, sondern spielt auch dessen Musik so gut, dass bei seinem Hüftschwung aus dem Publikum häufig die Worte „Elvis lebt“ zu vernommen waren.

Am Folgeabend hatte Oisy Easy nur mit dem Wetter etwas Pech. Dafür Glück mit dem Partyvolk. Die, die gekommen waren, wollten feiern. Das taten sie auch ausgiebig.

Montagnachmittag ab 14 Uhr gibt es einen Familientag zu ermäßigen Preisen auf dem Vergnügungspark.
