Vonhanspeter Walter

Ende und Neubeginn lagen an der Schule Schloss Salem am Samstag nur wenige Stunden auseinander. Gute Erinnerungen und Wehmut ehemaliger und aktueller Schüler hatten am späten Vormittag die Abschiedsveranstaltung auf Burg Hohenfels geprägt, wo die Unterstufe 86 Jahre lang unterrichtet wurden. Die Schüler werden in den kommenden Wochen nach Salem umziehen. Aufbruchstimmung und lebendige Fröhlichkeit kennzeichneten dort die Atmosphäre am frühen Abend, als die neuen Sportanlagen offiziell eröffnet und beim Abendsportfest gleich ausgiebig genutzt wurden.

Bernd Westermeyer, Gesamtleiter der Schule Schloss Salem, hieß dazu unter anderem Bernhard Prinz von Baden als Vorsitzenden des Kuratoriums der Schule und Christian Schmid als Vertreter des Landes willkommen, das hier seit fast zehn Jahren Eigentümer von Grund und Boden ist. Insgesamt investierte die Schule in die Anlage über zwei Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund dankte Westermeyer insbesondere dem Förderverein "Friends of Salem" um Oliver Fischer, die sich "sehr großzügig an der Finanzierung der Sportanlagen beteiligt haben". Auch viele Einzelspender hätten das Vorhaben unterstützt, sagte Westermeyer: "Ohne sie stünden wir nicht hier."

Er zitierte einige der sieben Salemer Gesetze von Kurt Hahn. "Gebt den Jugendlichen Gelegenheit, sich selbst zu entdecken. Lasst sie Triumph und Niederlage erleben. Schafft Gelegenheiten, sich selbst über die gemeinsame Sache zu vergewissern. Nehmt Spiel und Sport ernst, aber lasst sie nicht beherrschend sein." Gerade Letzteres legte Westermeyer den Schülern für die Wettkämpfe beim anschließenden Abendsportfest besonders ans Herz.

Zur symbolischen Eröffnung ging eine Schere von Hand zu Hand, bis Joseph Shemmkashu, der Sportsprecher der Schüler, mit dem entscheidenden Schnitt das Band unter dem Salemer Tor durchtrennte und den Weg zu den neuen Sportanlagen freimachte. Auftakt war eine ungewöhnliche Staffel von Schülern gegen Lehrer, die auf der Laufbahn begann, über die Weitsprunganlage zum Kugelstoßen führte und am Hockeytor endete. Als Sportlehrer Julian Priebus mit einem präzisen Schuss punkte, ertönte die Glocke zur Freigabe der Anlage und zum Beginn des Sportfests.

Der alte Sportplatz war schon im Zuge der Schulgründung 1920 gebaut worden und entsprach nicht mehr den Anforderungen des Salemer Schulsports. Nun stehen den Schülern ein Naturrasenspielfeld für Feldhockey und weitere Ballsportarten, zwei Basketballanlagen, ein Hockey-Kunstrasenplatz sowie eine den Wettkampfrichtlinien genügende 400-Meter-Rundlaufbahn zur Verfügung. Daneben gibt es Anlagen für Hochsprung, Kugelstoßen, für Weit- und Dreisprung. Erstmals ermöglicht nun eine Flutlichtanlage eine Nutzung in den Abendstunden. Aus Platzgründen aufgegeben wurden die bisherigen Tennisplätze, für die es Alternativen am Salem-College gibt.

 

Hockey als Tradition

Nicht nur Bürgermeister Manfred Härle war zu der Eröffnung der Sportanlagen gekommen, auch einige ältere Salemer Bürger waren mit dabei. Seine alte Nadel vom Hockey-Club Salem aus dem Jahr 1947 hatte Peter Böhne neben dem aktuellen Pin der Altsalemer Vereinigung ans Revers gesteckt. Er hatte in der Nachkriegszeit zunächst an der Schule Hockey gespielt. Später wurde im Ort selbst ein Hockey-Club Salem (HCS) gegründet. An die lokalen Wettspiele erinnert sich Böhne noch heute. Der örtliche Verein von damals hatte allerdings nur bis 1950 Bestand. Die heutige Schulmannschaft ist als Hockey-Club Salem unter dem Vorsitz von Julian Priebus beim Verband gemeldet.