Schon lange ist es der Wunsch von Bürgern und betroffenen Anwohnern, die Belastung durch Verkehrslärm zu reduzieren. Jetzt genehmigte das Landratsamt eine Geschwindigkeitsreduzierung. In Stefansfeld wird auf der Heiligenberger Straße ab dem Kreisverkehr bis zur Einmündung der Deggenhauser Straße ganztägig Tempo 30 gelten, ebenso auf der Schlossstraße ab dem Kreisverkehr bis zum Stefansfelder Kanal. Auf der L205 kommt außerorts zwischen dem Neufracher Ortsschild bis zur Einmündung in die Schlossseeallee Tempo 70. Die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometern auf der Bodenseestraße in Mimmenhausen wird für die gesamte Ortsdurchfahrt gelten, allerdings nur nachts. Wann die Tempolimits kommen, steht noch nicht fest.

Bürgermeister Härle: „Umsetzung ist kein Selbstläufer“

Virginia Bürgel, die Leiterin des Amts für Bürgerdienste, berichtete im Gemeinderat, dass die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts alle Maßnahmen – außer die nächtliche Geschwindigkeitsbeschränkung in der Bodenseestraße – zunächst ablehnen wollte. In einer Stellungnahme habe die Gemeinde allerdings erneut auf die Pflicht zur Umsetzung der Maßnahmen verwiesen und mittlerweile seien alle vier Geschwindigkeitsbeschränkungen bewilligt. Bürgermeister Manfred Härle merkte dazu an: „Der Lärmaktionsplan hat auch mit Bürokratie zu tun, die Umsetzung ist kein Selbstläufer.“

Auf diesem Abschnitt der Heiligenberger Straße in Stefansfeld soll bald ganztägig Tempo 30 gelten.
Auf diesem Abschnitt der Heiligenberger Straße in Stefansfeld soll bald ganztägig Tempo 30 gelten. | Bild: Altmann, Miriam (Extern)

Gemeinde muss weiteren Lärmaktionsplan aufstellen

Wie Bürgel weiter ausführte, laufe seit Februar bereits die vierte Planungsrunde, die von der Gemeinde einen weiteren Lärmaktionsplan erfordere. „Es besteht die Möglichkeit, den Lärmaktionsplan in einem vereinfachten Verfahren fortzuschreiben oder erneut vollständig zu erstellen.“ Härle offenbarte, dass dafür wieder in Gutachten investiert werden müsste: „Wir sind momentan in einer Abstimmungsrunde mit dem Planungsbüro“, hoffte er auf eine „Schmalspurvariante“.

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Inzwischen gebe es aber für Kommunen mehr Mitsprache und Spielraum für Geschwindigkeitsreduzierungen. „Durch einen Lärmaktionsplan haben wir die Möglichkeit, auf die Ortsdurchfahrten Einfluss zu nehmen“, meinte der Bürgermeister. „Bis in zehn Jahren werden wir in allen Ortsdurchfahrten Tempo 30 haben“, prognostizierte er.

Landkreis kontrolliert Tempolimits

Gemeinderat Peter Frick (CDU) erkundigte sich nach den Möglichkeiten, die Einhaltung der Tempolimits zu kontrollieren. Härle verwies auf die Zuständigkeit des Landkreises und fügte hinzu: „Wenn die Voraussetzungen nicht vorliegen, fährt man auch nicht langsamer.“

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Petra Karg (GoL) freute sich über Tempo 70 auf der Teilstrecke zwischen Neufrach und der Schlossseeallee. „Da Neubauten dazugekommen sind, hätten wir es auch bis Stefansfeld machen können“, gab sie jedoch zu bedenken. Härle dazu: „Sie sehen, wir haben noch Aufgaben für die Zukunft.“