Zuletzt konnte kaum mehr Wasser durch die verstopfte Verdolung abfließen. Aufmerksam auf die Verstopfung wurde der Neufracher Landwirt Hubert Einholz, der entlang des Schlosswiesengrabens Felder bewirtschaftet. Er beobachtet schon die ganzen Jahre hindurch die unermüdlichen Bauaktivitäten des Bibers. Und zuletzt stellte er immer wieder fest, dass seine Felder bei Regen durchnässt waren. Das dürfte eigentlich nicht sein. Denn Einholz hat, weil seine Felder am Schlosswiesengraben Nassflächen sind, tausende von Euro in die Verlegung von Drainagen in seinen Feldern investiert, um sie wirtschaftlich bestellen zu können. „Wenn aber das Wasser im Schlosswiesengraben bei Regen steigt, weil es kaum mehr abfließt“, so Einholz, „dann sind auch meine teuren Drainagen für die Katz, weil sie dann das Wasser nicht mehr in den Schlosswiesengraben abführen können.“

Bagger muss anrücken
Der Verstopfung der Verdolung unter dem Zufahrtsweg versuchte man jetzt zu Leibe zu rücken. Mit einem Spezialspülgerät wurde versucht, die rund 60 Meter lange Verdolung wieder frei zu bekommen. Allerdings ohne Erfolg. Jetzt musste ein Bagger anrücken, um die rund vier Meter tief liegende Verdolung freizugraben, damit das Betonrohr durchgeschnitten und ein Zugang zu der Verdolung geschaffen werden konnte. Jetzt wird der Salemer Bauhof versuchen, die verstopfte Verdolung mit mechanischen Mitteln zu reparieren.
Aber selbst wenn das gelingen sollte, ist Hubert Einholz immer noch Leidtragender der Biberaktivitäten. Während er den Gewässerrandstreifen abläuft, auf dem er mit seinem Traktor fährt, wenn er seine Felder bewirtschaftet, zeigt er auf eine Aushöhlung des Erdreichs. Die sei am Tag zuvor noch nicht da gewesen. „Das sieht man nicht, wenn man auf dem Traktor sitzt“, sagt Einholz. Wenn die Maschine an so einer Stelle hängen bleibe, sei das sehr gefährlich. „Der Traktor stürzt ab und die Böschung hinunter.“
