Hätte Salem allein über die Zusammensetzung des neuen Bundestags entschieden, sähe die Sitzverteilung etwas anders aus: Zwar ist die Union auch hier stärkste Kraft und liegt mit 33,2 Prozent fast fünf Prozentpunkte über dem Bundesergebnis, doch auf Platz zwei folgen in Salem die Grünen mit 16,3 Prozent – ebenfalls knapp fünf Prozentpunkte stärker als gesamt. Die AfD folgt mit 16,2 Prozent direkt dahinter, was rund fünf Punkte weniger als auf Bundesebene ausmacht. Die SPD büßt mit 13,7 Prozent rund drei Punkte gegenüber dem Bund ein.
Die Linke erreicht in Salem 6,3 Prozent, schneidet insgesamt jedoch über zwei Prozentpunkte besser ab. Während die FDP den Einzug ins Parlament verpasst, wäre sie laut den Salemer Wählern mit 6,1 Prozent noch Teil des Bundestags. Für das BSW, das haarscharf an der Fünfprozentklausel scheitert, sind die 3,9 Prozent in Salem hingegen eindeutig.
Härle wünscht sich bessere finanzielle Ausstattung
Salems Bürgermeister Manfred Härle lobt die Wahlbeteiligung, die in Salem mit 85,4 Prozent noch höher als im Wahlkreis und im Bund ausfiel. „Dieses Ergebnis spiegelt die vielfältigen Meinungen und Anliegen unserer Bürger wider“, kommentiert er den Wahlausgang. Nun benötige man eine stabile und handlungsfähige Regierung: „Von dieser wünsche ich mir eine bessere finanzielle Ausstattung, mehr Investitionen in die kommunale Infrastruktur und vor allem mehr Unterstützung bei der Integration von Zuwanderern.“

Vergleicht man die Ergebnisse aus Salem mit dem gesamten Wahlkreis, zeigt sich die CDU in letzterem um knapp zwei Prozentpunkte stärker. Die AfD schneidet im Wahlkreis fast drei Punkte besser ab, wodurch sie dort vor den Grünen rangiert, die knapp drei Punkte weniger als in Salem erzielten. Die SPD liegt im Kreis nur 0,7 Prozentpunkte unter dem Salemer Wert, die FDP lediglich 0,4 Punkte darunter. Das BSW befindet sich mit 4,1 Prozent quasi gleichauf.
Die Rangfolge der Direktkandidaten entspricht in Salem der des Wahlkreises, doch erhielten Volker Mayer-Lay und Alice Weidel mit 38,8 beziehungsweise 17,7 Prozent etwas weniger Zuspruch als gesamt, während Leon Hahn und Ahmad Al Hamidi mit 16,7 und 15,1 Prozent in Salem etwas besser abschnitten.