Ein wenig Schnee liegt noch, als Achim Knobelspies und Christian Hauff die Skier fürs Foto herauskramen. Die beiden Vorsitzenden des Ski-Clubs Salem freuen sich auf die Jubiläumssaison, die sie mit den rund 1060 Mitgliedern begehen wollen. „Skiclub – erster gemeinsamer Verein der Gesamtgemeinde“ titelte der SÜDKURIER am 6. Dezember 1973. Achim Knobelspies präzisiert: „Die Gründungsversammlung war am 30. November, der Eintrag ins Vereinsregister dann am 12. Dezember, daher haben wir dieses Datum gewählt.“ Der 50. Geburtstag fällt also auf den heutigen Tag, den 12. Dezember 2023.

Knobelspies ist dem Verein von Kindesbeinen an verbunden, bekleidete verschiedene Posten im Vorstand, bis er 2019 zum Vorsitzenden gewählt wurde. Christian Hauff ist dem Ski-Club 1991 als neu Zugezogener beigetreten. Seit 2005 hat er den stellvertretenden Vorsitz inne.

„Skiclub – erster gemeinsamer Verein der Gesamtgemeinde“ titelte der SÜDKURIER am 6. Dezember 1973.
„Skiclub – erster gemeinsamer Verein der Gesamtgemeinde“ titelte der SÜDKURIER am 6. Dezember 1973. | Bild: Altmann, Miriam

Programm für alle Altersstufen

An ihrem Verein schätzen beide das bunte Programm, das sich an alle Altersstufen richte. Dass man keine eigene Immobilie in den Bergen besitze, sei durchaus auch als Vorteil zu sehen: „Dadurch sind wir breiter aufgestellt an Optionen und nicht an ein Gebiet gebunden“, erklärt Knobelspies. Hauff hebt zudem die Zahl von 40 ehrenamtlich tätigen Skilehrern hervor, was gerade für Familien interessant sei. Sein Vorstandskollege ergänzt: „Damit können wir qualitativ hochwertige Skikurse zu einem Preis anbieten, der in den Skischulen vor Ort nicht abgebildet werden kann.“

Das Skilehrerteam posiert im Jahr 2000 für ein Gruppenfoto. Durch die große Anzahl an ehrenamtlichen Lehrern kann stets ein breites ...
Das Skilehrerteam posiert im Jahr 2000 für ein Gruppenfoto. Durch die große Anzahl an ehrenamtlichen Lehrern kann stets ein breites Angebot an Kursen zusammengestellt werden. | Bild: Ski-Club Salem

Mit seinem Angebot lockt der Verein auch Skibegeisterte aus dem Umkreis: Mehr als die Hälfte der Mitglieder kommt aus umliegenden Städten und Gemeinden, wie Hauff der Datenbank entnimmt. „Wir stellen damit ein spannendes gemeindeübergreifendes regionales Wintersportprogramm zur Verfügung“, folgert Knobelspies. So werde es in dieser Saison drei Kurs-Wochenenden für Teilnehmer ab sechs Jahren geben. „Der Älteste bisher war 72 Jahre“, erinnert sich der Vorsitzende. Außerdem werde man alle zwei Wochen auf Skitour gehen, wo der Pistenspaß durch ein Rahmenprogramm abgerundet werde.

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Großer Einsatz im Jugendbereich

Neben Familienfreizeiten und Jugendausfahrten gibt es für die Jüngsten eine Häschenausfahrt – ganz ohne Eltern. „Das ist bei uns eine Vollbetreuung“, erklärt Hauff. Mit einer Vielzahl an Lehrkräften verbringe man gemeinsam einen schönen Tag. Allerdings müsse die Kinder- und Jugendhütte aus finanziellen Gründen ausfallen, wie Knobelspies bedauert: „Wir konnten das nicht in einem vertretbaren Rahmen anbieten.“ Zwar investiere man gern in den Jugendbereich, doch viel bleibe dafür nicht, da die Jahresbeiträge von 20 Euro für Erwachsene gerade die laufenden Kosten decken.

So sieht Skifahren lernen im Jahr 1983 aus. Auch heute steckt der Verein viel Mühe in Kurse und Ausfahrten für seine Jugend.
So sieht Skifahren lernen im Jahr 1983 aus. Auch heute steckt der Verein viel Mühe in Kurse und Ausfahrten für seine Jugend. | Bild: Ski-Club Salem

Sportliche Erfolge bis zu Olympia

Als Mitglied kann man außerdem an der Skigymnastik teilnehmen, die laut den Vorsitzenden auf einem hohen sportlichen Niveau stattfinde und stark nachgefragt sei. Auch auf Snowboardfahrer sei man trotz des nachlassenden Hypes eingestellt, allerdings nicht im Stuntbereich: „Eine Halfpipe haben wir nicht gehabt“, meint Hauff und sagt schmunzelnd: „So verrückt war keiner.“ Einen Weltmeister hat der Verein dennoch hervorgebracht: Bernd Kroschewski aus Frickingen, der 1997 FIS-Snowboard-Weltmeister wurde und ein Jahr später als Trainer zu den olympischen Spielen nach Nagano ging. Ebenfalls international erfolgreich ist Ralf Jegler als Trainer im Paralympics-Bereich.

Schneesicherheit erfordert Umdenken

Inzwischen ist es mit der Schneesicherheit aber so eine Sache: „Es schiebt sich alles nach hinten“, beobachtet Hauff. Sei man in den 90er Jahren nach Weihnachten noch mit zehn Bussen und 450 Teilnehmern in die Berge gefahren, so verlagere sich es nun eher in Richtung Ostern. In Bezug auf das begrenzte Sommerprogramm meint Knobelspies: „Mal sehen, ob wir das in Zukunft ausbauen.“

Ski-Club heißt aber nicht nur Wintersport erlernen. Zum Programm gehören ebenfalls das Training und Touren wie hier die Skitourentage ...
Ski-Club heißt aber nicht nur Wintersport erlernen. Zum Programm gehören ebenfalls das Training und Touren wie hier die Skitourentage 2003 im Jamtal. | Bild: Ski-Club Salem

Um all das zu stemmen, braucht es weiterhin viele Schultern. In Zeiten, in denen das Ehrenamt gesellschaftlich an Stellenwert verliert, sieht sich der Verein noch gut aufgestellt. „Wir sehen aber die Welle ankommen. Es wird schwieriger, Nachwuchs zu finden“, offenbart der Vorsitzende. „Wir wünschen uns, dass Leute auf uns zukommen und sich engagieren.“ Denen, die es bisher schon tun, wolle man mit verschiedenen Jubiläumsaktionen danken. „Der Schnee müsste ausreichen für eine tolle Jubiläumssaison“, schließt Knobelspies.