Keine Frage: Der närrische Floh- und Krämermarkt in Neufrach ist eine beliebte Attraktion und lockte am sonnigen Rosenmontag wieder zahlreiche Besucher aus der ganzen Region in das Linzgau-Dorf. Zwei Jahre musste die veranstaltende Hardtwieble-Zunft Neufrach pandemiebedingt passen, umso größer war jetzt der Ansturm.

Die ersten Käufer kommen mit der Taschenlampe

Schon morgens früh um 6 Uhr wurden noch bei Dunkelheit die Stände aufgebaut. „Die erste Stunde war fast die beste“, erzählt Katrin Raither aus Neufrach. Mit ihrem Mann Manuel verkauft sie unter anderem das ausgediente Spielzeug der eigenen Kinder. „Es läuft gut! Die ersten Schnäppchenjäger kamen noch im Dunkeln mit der Taschenlampe“, sagt Manuel Raither lachend.

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Vor dem Haus der Freundin kostet es keine Standgebühr

An der Markdorfer Straße vor dem Haus einer Freundin hat Renate Weißmann aus Unteruhldingen ihre Schätze ausgebreitet. „Hier muss ich keine Standgebühr bezahlen“, freut sie sich. Im Angebot hat sie neben allerlei Kleinkram auch einige Pelzjacken und Hüte. „Bin seit dreiviertel sieben da und habe schon 26 Euro in der Kasse“, freut sie sich.

Ein paar Schritte weiter herrscht Hochbetrieb am Stand von Tina Kraus. „Das Wetter ist super und die Leute haben Lust auf Flohmarkt nach der ganzen Zeit, in der nichts los war. Und ich hatte zwei Jahre Zeit zu sammeln“, sagt die Neufracherin augenzwinkernd.

Tina Kraus (links) hat zwei Jahre lang Flohmarktartikel für den Krämermarkt gesammelt und gerade ein Puzzlespiel an Christel Speth verkauft.
Tina Kraus (links) hat zwei Jahre lang Flohmarktartikel für den Krämermarkt gesammelt und gerade ein Puzzlespiel an Christel Speth verkauft. | Bild: Antonia Kitt

Melina und Amelie verkaufen ihr Spielzeug

Die Zwillinge Melina und Amelie sind mit ihren fünf Jahren die wohl jüngsten Anbieter auf dem Krämermarkt. Auch bei ihnen ist Spielzeug im Angebot. „Wir haben schon ein Pony und einen Dino verkauft“, sagt Amelie stolz.

Auch der Nachwuchs lernt schon das Handeln. Die fünfjährigen Zwillinge Melina (links) und Amelie haben Kinderspielzeug im Angebot. Den ...
Auch der Nachwuchs lernt schon das Handeln. Die fünfjährigen Zwillinge Melina (links) und Amelie haben Kinderspielzeug im Angebot. Den Erlös dürfen sie behalten. | Bild: Antonia Kitt

Ausstattung fürs Fasnetshäs

Schon früh auf dem Markt unterwegs sind Gabi und Andreas Regenscheit aus Überlingen. „Ich habe eine Leinenbluse, ein schwarzes Handtäschle und verschiedene Pelzkragen gefunden“, freut sich Gabi Regenscheit. Damit will sie ihre Enkelinnen Paula und Käthe ausstatten, die seit diesem Jahr bei den Alten Wiebern dabei sind.

Gabi und Andreas Regenscheit aus Überlingen haben für die Enkelinnen Leinenware und Pelzkrägen für die Fastnachtsverkleidung eingekauft.
Gabi und Andreas Regenscheit aus Überlingen haben für die Enkelinnen Leinenware und Pelzkrägen für die Fastnachtsverkleidung eingekauft. | Bild: Antonia Kitt

Ein Bierkrug für 20 Euro

Der Überlinger Stadtarchivar Walter Liehner ist ebenfalls auf der Suche nach Raritäten und präsentiert seinen Fund: „Ein wunderschöner bemalter Bierkrug, den hab ich von 35 auf 20 Euro runtergehandelt“, erzählt er.

Der Überlinger Stadtarchivar Walter Liehner erwarb einen alten Bierkrug.
Der Überlinger Stadtarchivar Walter Liehner erwarb einen alten Bierkrug. | Bild: Antonia Kitt

Kaffeemühle, Motorrad-Kombi und Second-Hand-Bekleidung

Auch Brigitte Köpsel ist glücklich mit ihrem Kauf: „Eine alte Kaffeemühle, mit der will ich meine getrockneten Peperoni mahlen“, erzählt sie. Während die einen nach alten Kuriositäten Ausschau halten, freuen sich die anderen an ganz praktischen Dingen: Tabitha Wolf aus Billafingen hat eine gebrauchte Motorrad-Kombi aus Leder erstanden. „Hose und Jacke haben zusammen nur 35 Euro gekostet“, berichtet sie.

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Manuela Rexroth hat mit ihrer Tochter Carolin bei den Second-Hand-Klamotten zugeschlagen und eine Jeansjacke und ein Paar Schuhe erworben. Sie findet: „Das ist doch ein echt nachhaltiger Kauf!“

Freude über den ersten Flohmarkt im Jahr

Mal kurz ein Päuschen einlegen müssen Karen Baum und Hartmut Schoepke aus Allensbach. „Wir sind passionierte Flohmarktgänger und der Krämermarkt hier ist immer der erste im Jahr“, sagt Karen Baum, die seit über zehn Jahren zum Flohmarkt nach Neufrach kommt.

Karen Baum und Hartmut Schoepke aus Allensbach lieben Flohmärkte und kommen seit über zehn Jahren zum Krämermarkt nach Neufrach.
Karen Baum und Hartmut Schoepke aus Allensbach lieben Flohmärkte und kommen seit über zehn Jahren zum Krämermarkt nach Neufrach. | Bild: Antonia Kitt

Zur Stärkung original Neufracher Strubbete

Stefan Nuding und Jana Obser stärken sich am Stand der Feuerwehr mit der legendären Neufracher Strubbete: „Das ist fettgebackenes Schmalzgebäck, das gibt‘s nur hier in Neufrach“, erklärt Nuding. Auch die traditionellen Sauschwänzle, saure Kutteln, Schupfnudeln mit Kraut und Cevapcici sind im Angebot, die Suulude-Bar ist stark frequentiert und im voll besetzten Saal des Dorfgemeinschaftshauses Prinz Max können sich die Besucher bei bester Stimmung mit Kaffee und Kuchen stärken.

Ohne Strubbete geht es nicht: Stefan Nuding und Jana Obser lieben die traditionellen, in Fett gebackenen Fasnetsküchle.
Ohne Strubbete geht es nicht: Stefan Nuding und Jana Obser lieben die traditionellen, in Fett gebackenen Fasnetsküchle. | Bild: Antonia Kitt