Seit das Radolfzeller Milchwerk 1992 als Veranstaltungsort neu eröffnet wurde, hat sich das Haus zu einer bekannten Größe in der Region gemausert, das zahlreiche Menschen anzieht. Laut Bürgermeisterin Monika Laule finden hier jährlich an über 300 Veranstaltungstagen rund 350 Veranstaltungen statt, die von insgesamt rund 80.000 Gästen besucht werden. „Das Milchwerk hat sich gut profiliert und entwickelt“, so die Bürgermeisterin.

Dafür braucht es auch ein entsprechendes Team für Organisation, Koordination und Technik: Neun Personen sind dafür im Milchwerk zuständig. Doch an einer Teamleitung fehlte es zuletzt, die Stelle der Abteilungsleitung war unbesetzt, seit Tanja Adamski das Milchwerk im April dieses Jahres nach rund drei Jahren verlassen hatte. Das hat sich nun jedoch geändert: Seit Juni ist Melanie Riedmann für das Veranstaltungshaus und seine Mitarbeiter zuständig.

Sie kennt sich mit Veranstaltungen aus

Mit der Branche kennt sich die 29-Jährige, die gebürtig aus Konstanz stammt, gut aus. Bereits als Jugendliche habe sie in der Veranstaltungstechnik gearbeitet, nach dem Abitur schließlich eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau absolviert. Später folgten Fortbildungen zur Veranstaltungsassistentin und zur Veranstaltungsfachwirtin. In den vergangenen fünfeinhalb Jahren war sie für die Begleitung der Fachmesse Eurobike in Friedrichshafen und Frankfurt zuständig, hier habe sie rund 600 bis 700 Aussteller betreut.

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Im Radolfzeller Milchwerk sei sie nun unter anderem für Personal, Budget und Veranstaltungen zuständig. Hierbei wolle sie den direkten Kontakt zu den Veranstaltern halten und persönlich für sie da sein. „Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun“, ist sie sich sicher. Neu sei für sie, dass sie in ihrer neuen Rolle auch in die Radolfzeller Stadtverwaltung eingebunden sei.

Sanierung als großes Thema

Ein großes Thema, das Melanie Riedmann und ihr Team in nächster Zeit beschäftigen wird, ist die Sanierung des Milchwerks, die schon länger läuft und in diesem Jahr fortgesetzt werden soll. Im Sommer 2024 wurden unter anderem bereits die Beleuchtung im großen Saal modernisiert, die Bühne saniert und eine neue Photovoltaik-Anlage auf drei Dächern installiert. In diesem Sommer wird an der Erneuerung der Wasserhygiene gearbeitet. Dafür wurden jeweils Schließzeiten im Milchwerk nötig.

„Und das wird uns auch nächstes Jahr nochmal begleiten“, erklärt Melanie Riedmann. Denn im Sommer 2026 soll die Erneuerung der Wasserhygiene fortgesetzt und das Rohrleitungssystem im Milchwerk saniert werden. Wie Erik Hörenberg, Fachbereichsleiter Kultur bei der Stadt Radolfzell, berichtet, stammt dieses noch aus den 1960er-Jahren. Um das Tagesgeschäft des Milchwerks nicht zu sehr zu stören, habe man die Arbeiten auf zwei Jahre aufgeteilt. Dennoch müsse auch 2026 wieder mit einer vorübergehenden Schließung des Milchwerks gerechnet werden.

Das Milchwerk weiter in die Zukunft führen

Generell übernehme die neue Leiterin eine gut aufgestellte Einrichtung, wie Hörenberg betont. Von den Corona-Folgen habe man sich gut erholen können. Wie Tanja Adamski Ende 2024 berichtet hatte, waren zwar die Raumbelegungen und die Zahl der Gäste im vergangenen Jahr unter anderem aufgrund der Sanierungsarbeiten leicht gesunken.

Allerdings war man damals dennoch von Erträgen in Höhe von 367.000 Euro ausgegangen – eine Zahl, mit der sie sich zufrieden gezeigt hatte. „Das Milchwerk ist wieder auf einem super Level“, betont nun auch Erik Hörenberg. Das Jahr 2026 sei bereits jetzt fast ausgebucht.

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Melanie Riedmann möchte die gute Entwicklung fortführen. „So, wie das Milchwerk dasteht, finde ich es wichtig, das zu halten“, erklärt sie. Zwar könnte sie sich dennoch vorstellen, eine oder zwei neue Veranstaltungen auszuprobieren. Man sei derzeit auch schon im Gespräch mit einem neuen Messeveranstalter und werde sehen, wohin das führt. Aber: „Direkt alles umzukrempeln, macht gar keinen Sinn, vor allem, wenn es gut läuft“, ist sie sich sicher.