Auf die Minute genau um 8.40 Uhr rollt der Kleinbus mit dem schwarz-grünen Logo Linzgau-Shuttle vor die Haustür. Reinhard Nedela aus dem Vorstandsgremium sitzt am Steuer. Auf seinem Tablet hat er den aktuellen Fahrplan und er hat ein Handy dabei, um beispielsweise bei Verspätungen den nächsten Fahrgast zu informieren. „Aber wir verspäten uns ganz selten“, erklärt der ehrenamtlich tätige Fahrer. Ein eingeplanter Puffer sorge dafür, dass die Terminplanung gut funktioniert.
Vier Fahrgäste sind für den Vormittag angemeldet. Die Fahrt geht zunächst von Salem nach Nußdorf. In dem Überlinger Teilort steigt Paul Müller aus Salem zu. Er nutzt den sozialen Fahrdienst regelmäßig für Fahrten zur Physiotherapie und zu Arztterminen. „Es ist toll, so ein Angebot zu haben, gerade wenn man selbst nicht mehr so beweglich ist“, sagt Paul Müller. Gäbe es den Shuttlebus nicht, würde mancher Mitfahrer vielleicht noch selbst fahren, obwohl er das nicht mehr gut könne, vermutet Paul Müller.
Froh, dass der Shuttle jetzt täglich fährt
Paul Müller begrüßt auch, dass der Shuttle jetzt täglich fährt. Für eine Fahrt beispielsweise ins Klinikum nach Friedrichshafen bliebe ihm sonst nur die Option, mit dem Zug und dem Stadtbus zu fahren. Mit dem Shuttlebus sei es viel bequemer für ihn. „Ich begrüße es, dass das Team so beweglich ist und, wenn möglich, auf Fahrgastwünsche eingeht. Probleme gibt es für mich nur, wenn ich um 14 Uhr in Friedrichshafen einen Termin bekomme, weil der dann noch in die Mittagszeit der Fahrer fällt. Aber auch das versuchen sie möglich zu machen.“
Shuttle kommt bis vor die Haustür
Die Salemerin Karin Asbahr nutzt den Fahrservice ebenfalls regelmäßig. „Ich bin voll und ganz zufrieden damit. Ich bin bald 80 Jahre alt und freue mich über das Angebot, dass ich zuhause abgeholt werde. Auch mein Mann ist schon mitgefahren. Ich nutze den Shuttleservice hauptsächlich für Arztbesuche. Das Linzgau-Shuttle ist eine tolle Einrichtung und die Fahrer sind sehr nett.“
Mitfahrer kommen pünktlich zu Terminen
Marianne Döll wohnt ebenfalls in Salem und steigt ab und zu ins Linzgau-Shuttle ein. Heute will sie nach Oberuhldingen. „Wenn ich einen wichtigen Termin zum Beispiel beim Arzt habe, wo ich pünktlich da sein muss, komme ich auf das Shuttle-Angebot zurück. Sonst nutze ich auch den öffentlichen Nahverkehr. Der Shuttle-Service ist in Ordnung. Was mich sehr gefreut hat ist, dass meine Tochter auch schon mitgenommen wurde. Als sie ihren Fuß gebrochen hatte und vorübergehend nicht Auto fahren konnte, konnte sie auch mitfahren.“
Fahrer helfen auch mal beim Tragen
Veronika Herzog aus Mimmenhausen ist der letzte Shuttlegast an diesem Vormittag. „Ich bin sehr froh über das Angebot. Nach einem Unfall nutze ich den Shuttledienst öfter, um zur Physiotherapie und zum Arzt zu kommen. Ich bin auch schon zu Treffen mit Freunden gefahren. Aufmerksam geworden bin ich über eine Annonce im Gemeindeblatt und weil der Bus in der Tiefgarage unter der Wohnanlage steht, in der ich wohne. Ich war immer sehr zufrieden mit dem Dienst. Man wird nicht einfach nur gefahren, sondern die Fahrer helfen auch beim Tragen.“ Veronika Herzog nutzt das Angebot diesmal, um in die Reinigung zu kommen und ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Als sie aussteigt, trägt Reinhard Nedela noch die schwere Tasche bis zur Haustür, denn Veronika Herzog geht an Krücken.
Team freut sich über weitere Ehrenamtliche
Reinhard Nedela ist zweimal pro Woche je vier Stunden für den Verein tätig. Am Montag übernimmt er vormittags den Fahrdienst, mittwochs den Disponentenjob. Es gebe zwar mittlerweile ein gutes Team von 14 Fahrern und sieben Disponenten. Zusätzliche Ehrenamtliche für Personalausfälle und Urlaubszeiten seien dennoch willkommen. Dann könnten auch mehr Fahrten angeboten werden.

Den Fahrern wird viel Freundlichkeit entgegengebracht
Wie Reinhard Nedela erklärt, seien Fahr- und Disponentenjob leicht zu händeln. „Und die Arbeit macht Freude, ich mache das richtig gern“, betont der Ehrenamtler. Die Mitfahrenden brächten dem Team viel Freundlichkeit entgegen und seien sehr dankbar für den Dienst. „Kommunikation mit unseren Gästen ist ein wichtiges Element.“ Beim Ein- und Aussteigen nähmen er und seine Fahrerkollegen sich genügend Zeit für ein Gespräch.
210 Fahrgäste sind bereits registriert
Der Fahrdienst von Haustür zu Haustür werde sehr gut angenommen, freut sich Nedela. Zu 3600 Fahrten war der Transporter seit Einführung des Angebots vor drei Jahren unterwegs. 210 Fahrgäste seien registriert, 150 von ihnen nutzen den Shuttlebus kontinuierlich, am häufigsten für Arztbesuche, gefolgt von Einkaufsfahrten. Manchmal gehe die Reise auch auf den Höchsten zum Kaffeetrinken oder zu einem Besuch. „Man darf durchaus auch Freund oder Freundin besuchen fahren, zum Tanzen oder Spielen fahren“, unterstreicht Nedela. Der Linzgau-Shuttle sei auch dafür gedacht, soziale Kontakte zu pflegen.
So ist der Bürgerbus unterwegs
Der Bürgerbus verkehrt an Werktagen von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Wer mitfahren möchte, muss sich bis spätestens einen Tag vor Fahrtbeginn telefonisch anmelden unter 07553/8360033. Unter dieser Telefonnummer können sich auch interessierte neue Fahrer oder Disponenten melden. Die Leitstelle ist an den Werktagen zwischen 16 und 18 Uhr besetzt. Fahrtwünsche können bis zu zwei Wochen im Voraus angegeben werden.