Ein zweites Mal tritt die Hoepkens Park GmbH an und will aus dem in die Tage gekommenen Alterspflegeheim Silberdistel Kapital schlagen. Daran ist nichts Unrechtes, sondern es entspricht dem Geschäftsmodell einer Bauträgergesellschaft, Gebäude und Grundstücke zu erwerben und mit Gewinn wieder zu verkaufen. Allerdings ist die Hoepkens Park GmbH offensichtlich nicht daran interessiert, sich im Vorfeld gründlich zu informieren. Als sie antrat, aus der Silberdistel ein Renditeobjekt und aus einem Eigentümer deren 33 zu machen, hätte sie wissen müssen, dass dazu die Bausatzung außer Kraft gesetzt werden müsste. Ob diese im Sinne des Dorfentwicklung zielführend ist, das steht auf einem anderen Blatt. Doch wer die Sipplinger Gemeinderäte kennt, der weiß, dass so etwas nicht in Eile beraten wird. Also abgelehnt.

Nun der zweite Anlauf: Eine Genossenschaft als einziger Eigentümer soll die Vorgaben der Bausatzung erfüllen. Keine Grundstückteilung aber nunmehr 40 Wohnungen, die allesamt vermietet werden sollen. Die Idee an sich ist gut und hat sich schon vielerorts bewährt. Nur auch dafür brauchen die Sipplinger Zeit. Kurzfristig eine Online-Tagung anzusetzen, die viel zu spät angekündigt wird, ist wenig zielführend. Vertrauen wird anders gebildet. Wenn der Geschäftsführer der Hoepkens Park GmbH dann noch versucht, Bürgermeister und Rat unter Zeitdruck zu setzen, dann tut er sich selber keinen Gefallen: Hemdsärmeliges Handeln ist in der Bodenseegemeinde noch nie gut angekommen, dann schalten die Sipplinger in der Regel schlicht auf stur.