„Wir kritisieren zwar auch die Intransparenz der Entscheidungen der SWSee und dass die Gutachten und Wirtschaftlichkeitsberechnungen nicht öffentlich gemacht und diskutiert werden“, schreibt die BÜB+ in einem Pressetext. „Allerdings lehnen wir auch eine reversible Verfüllung des Druckrohres zum jetzigen Zeitpunkt ab. Zunächst muss jede alternative Nutzung der Gesamtanlage umfänglich geprüft werden.“ Damit geht die BÜB+ auf Distanz zu den anderen Ratsfraktionen, die eine rückgängig machbare Verfüllung für in Ordnung halten. „Die BÜB+ ist der festen Überzeugung, dass es technisch hochinteressante Lösungen gibt, die den Erhalt der Wasserkraftanlage möglicherweise sogar wirtschaftlich werden lassen.“
Weiter heißt es in dem von Dirk Diestel verschickten Pressetext der BÜB+: „Es besteht nach unserer Meinung keinerlei Zeitdruck, das Rohr zu verfüllen. Auch eine reversible Verfüllung schafft letztendlich Tatsachen, die – wenn überhaupt noch – nur mit einem enormen finanziellen Aufwand wieder rückgängig gemacht werden können. Die BÜB+ fordert Oberbürgermeister Zeitler als Gesellschaftervertreter der Stadt Überlingen und die Aufsichtsräte der SWSee auf, sich unverzüglich für einen Stopp der geplanten Verfüllung einzusetzen.“
Die vom Verein Bürgersinn initiierte Petition an den Stuttgarter Landtag zum Stopp der geplanten Verfüllung werde von der BÜB+ ausdrücklich begrüßt. „Da mit der Annahme einer Petition an den Landtag in der Regel ein Stopp aller Aktivitäten verbunden ist, die dem Zweck der Petition entgegenstehen könnten, fordern wir die SWSee auf, keine vollendeten Tatsachen zu schaffen. So viel Zeit muss sein.“
Von anderen Räten nicht angefragt
Auf Rückfrage teilte Dirk Diestel mit, dass er von den Initiatoren der Gemeinderatserklärung, die am Montag von allen anderen Fraktionen verschickt worden ist, nicht angesprochen worden sei. „Vielleicht, weil man ahnte, dass wir zumindest in dieser Form die Erklärung nicht mitgetragen hätten. Sie ist unserer Meinung nach nicht zielführend.“
„Es ist absehbar, dass nach einer Verfüllung der Metallmantel außen noch schneller durchrostet, weil die Belüftung dann fehlt“, so die Auffassung Diestels. Nach einer vollständigen Durchrostung sei es kaum vorstellbar, dass dann später die Verfüllung noch entfernt werden kann. „Wir würden es als besser ansehen, wenn in das vorhandene 80-Zentimeter-Rohr eine etwas dünnere (60 Zentimeter) neue Rohrleitung eingezogen würde und bei Bedarf lediglich der Zwischenraum verfüllt wird. So, wie es nach unseren Informationen bereits im Bereich Mantelsteig gemacht wurde. Dann kann das alte Rohr bedenkenlos weiter verrotten.“