Wörtlich heißt es in der von Marga Lenski (LBU/Die Grünen) verschickten Erklärung, die von den Ratsfraktionen LBU/Die Grünen, CDU, FWV/ÜfA, SPD und FDP unterschrieben ist: „Im Zusammenhang mit der Verfüllung der Druckrohrleitung zwischen Andelshofer Weiher und ehemaligem Wasserkraftwerk bei der Post war es das erklärte Anliegen aller Fraktionen im Überlinger Gemeinderat, dass ein Füllmaterial eingesetzt wird, das eine spätere Ertüchtigung der Leitung nicht grundsätzlich unmöglich macht. So hatten wir uns in der Sitzung vom 9. Mai 2018 positioniert und so war es unserer Wahrnehmung nach dann auch vom Eigentümer SWSee geplant. Eine Information vor ein paar Wochen, dass eine irreversible Verfüllung ausgeschrieben sei, hat uns aufgeschreckt und wir stellten entsprechende Anfragen an die Verwaltung und SWSee. Nach den Antworten des Oberbürgermeisters soll die Verfüllung nun doch mit einem Dämmer, das heißt, im Prinzip reversibel erfolgen.“
Mehr Transparenz verlangt
Nach Darstellung der Ratsfraktionen ist dieser Fall nur ein Beispiel. In der Erklärung heißt es: „Diese Abfolge zeigt, dass eine transparentere Informationspolitik von SWSee und Verwaltung gegenüber dem Gemeinderat und damit der Bevölkerung hilfreich gewesen wäre, unabhängig davon, wie komplex der Sachverhalt ist und ob eine Pflicht dazu besteht oder nicht. Das gilt vor allem bei einem Thema wie dem Wasserkraftwerk, das nach unserer Wahrnehmung große Teile der Überlinger Bevölkerung bewegt, was sicher auch der Verwaltung und SWSee bewusst ist. Wir würden uns wünschen, dass das in Zukunft besser läuft, konkret betrifft es das weitere Vorgehen im Zusammenhang mit dem Andelshofer Weiher und dem Turbinengebäude.“
Was die Zukunft des Wasserkraftwerks generell angeht, lassen die Räte erkennen, dass sie nicht mit einer kurzfristigen Reaktivierung rechnen: „Hier erscheint eine kurz- oder mittelfristige Lösung nach den Darlegungen von SWSee tatsächlich schwierig. Eine Sanierung des langsam verfallenden Rohres kostet einen hohen Betrag, die Art der einzusetzenden Technologie für das Gesamtwerk muss überdacht werden, rechtliche Fragestellungen müssen gelöst werden, eventuell kämen auch alternative Rohrführungen in Frage. Aber wer weiß, welche Entwicklungen sich in den nächsten 20 Jahren im Energie- und Technologiesektor auftun. Mit der reversiblen Verfüllung des Druckrohrs, wie sie nun erfolgt, verbauen wir uns hier zumindest keine Option.“