Ganz früh klingelt heute der Wetter. Schließlich steht heute der Witzweg und zweimal Bergbahn fahren auf dem Programm. Ina und Frank Berrischen, die SÜDKURIER-Urlaubstester vom Niederrhein, fahren mit den beiden Kindern diesmal um den Bodensee nach Rohrschach. Schnell wird das Auto geparkt und die Zahnradbahn in Augenschein genommen.

Frank Berrischen freut sich an den Witztafeln in Schwyzerdütsch. 40 Tafeln finden sich entlang des Weges, jeweils mit Übersetzung.
Frank Berrischen freut sich an den Witztafeln in Schwyzerdütsch. 40 Tafeln finden sich entlang des Weges, jeweils mit Übersetzung. | Bild: Familie Berrischen

Fahrt in den offenen Sommerwagen ist ein Erlebnis

Sohn und Technik-Freak Lennard, viereinhalb, legt sich kurz auf den Bahnsteigboden, um die Zahnräder besser sehen zu können. Dann heißt es rasch einsteigen und los geht die Fahrt in das höher gelegene Biedermeierdörfchen Heiden. Die Fahrt in den offenen Sommerwagen ist für sich schon ein Erlebnis. Lennard springt immer wieder auf, um genauer nach draußen schauen zu können. Auch seine Eltern genießen den Fahrtwind und den Panoramablick über See und Berge.

Fahrten mit zwei verschiedenen Bergbahnen und einem Zug stehen bei diesem Ausflug mit auf dem Programm.
Fahrten mit zwei verschiedenen Bergbahnen und einem Zug stehen bei diesem Ausflug mit auf dem Programm. | Bild: Familie Berrischen

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Die Serie

„Leben, wo andere Urlaub machen“, ist ein geflügelter Werbespruch, den man von Bewohnern der Bodenseeregion immer wieder hört. Doch wie ist es eigentlich, in unserer Region Urlaub zu machen? Familie Berrischen vom Niederrhein testet elf Tage lang Ziele rund um den See auf ihre Familientauglichkeit wie zum Beispiel: Erlebnisfaktor, Preise oder Service.

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Die Witzwanderung hält viele abenteuerliche Spielstellen in der Natur bereit.
Die Witzwanderung hält viele abenteuerliche Spielstellen in der Natur bereit. | Bild: Familie Berrischen

Start der acht Kilometer langen Wanderung

Oben angekommen, werden Kleinkind und Rucksack festgeschnallt und die acht Kilometer lange Wanderung kann beginnen. 40 Tafeln mit witzigen Sprüchen finden sich unterwegs im Appenzellerland. „Gut, dass sie auch übersetzt sind, sonst würden wir sie nicht verstehen“, meint Mama Ina ob der ungewohnten Mundart. Sie wandern und schmunzeln sich vorwärts von Tafel zu Tafel. Vorbei geht es an Wiesen, Dörfern und einer Milchtankstelle.

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Ausflug ins Appelzellerland

Im Witzhäuschen entdeckt Lenni sogar ein Witzvideo.
Im Witzhäuschen entdeckt Lenni sogar ein Witzvideo. | Bild: Familie Berrischen

Auf Weiden stehen Schafe und Ziegen mit Glöckchen um den Hals, die leise bimmeln. Der Weg bietet jede Menge spektakuläre Blicke auf den Bodensee und verläuft auch teilweise durch den Wald. Das kommt Sohn Lennard sehr entgegen. Immer wieder findet er Spielmöglichkeiten in der Natur. Zwischendurch stärkt er sich an selbst gepflückten Brombeeren. Für den Durst finden sich am Wegesrand Trinkbrunnen.

Bonbons „zur Beinkräftigung“

Nach drei Stunden trifft die Niederrheiner Familie eine andere Wandergruppe. Weil der viereinhalbjährige Lenni langsam des Wanderns müde ist – die Tour sollte laut Flyer gesamt nur zweieinhalb Stunden dauern – zückt eine Frau aus der Gruppe eine Tüte Bonbons „zur Beinkräftigung“. Solcher Art gestärkt, schafft Lennard die letzte Strecke bis Walzenhausen tatsächlich noch. Ab hier geht es wieder per Zahnradbahn hinunter bis Rheineck.

Eltern und Kinder genießen Fahrt und Panorama mit der historischen Zahnradbahn
Eltern und Kinder genießen Fahrt und Panorama mit der historischen Zahnradbahn | Bild: Familie Berrischen

Weil die Witzetour viel länger dauert als vorgesehen, klappt es mit der geplanten Rückfahrt per Schiff und dem Freibadbesuch in Arbon nicht mehr. Dafür nehmen die Vier zu Lennards großer Freude erneut eine Bahn. Diesmal fahren sie mit der Schweizer Eisenbahn. „Hier ist das Bahnfahren günstiger als in Deutschland“, stellen Ina und Frank Berrischen erstaunt fest.

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Fazit: ein abwechslungsreicher Ausflug

Obwohl sie den Ausgangspunkt erst viel später erreichen als angedacht, sind die Eltern zufrieden. „Es ist ein abwechslungsreicher Ausflug“, meint Frank. Ina Berrischen findet es lobenswert, dass der Weg „fernab der Straße verläuft und Kinder dort frei unterwegs sein können. Das ist auch für uns Eltern entspannend.“ Lennard ist stolz, „wie ein Großer“ gewandert zu sein. Der elf Monate alte Nicolai kommt weniger auf seine Kosten. Er muss viel Zeit in der Trage verbringen und ist dankbar für jede Vesper- oder Trinkpause, bei der er krabbeln kann.

Bild 6: Das Lachen im Gepäck: Familie Berrischen testet den Witzweg in der Schweiz
Bild: sara düll