Die CDU Fraktion wirft der BÜB+ und der Fraktion LBÜ/Die Grünen im Überlinger Gemeinderat vor, eine Blockadepolitik bei Bauvorhaben wie der Laserklinik zu betreiben. Das sei aus ihrer Sicht nicht zutreffend, schreibt Dirk Diestel, Sprecher der BÜB+, in einem Pressetext. Vielmehr weise seine Fraktion die Einlassungen der CDU als „eine unfreundliche Unterstellung“ zurück.
Man müsse bedenken, dass zwei Drittel der BÜB+-Fraktion neu im Gemeinderat ist. „Insgesamt sind zehn neue Stadträte gewählt, die von den bisherigen häufig nichtöffentlich geführten Diskussionen wenig wussten“, heißt es in der Stellungnahme der BÜB+. „Dass der Beschluss zur Gesamthöhe in einer Sitzung nach der Kommunalwahl vom zu der Zeit bereits abgewählten alten Gemeinderat gefällt wurde, sieht die BÜB+ nach Gemeindeordnung ohnehin als unzulässig an.“
Wenn sich die BÜB+ gegen die 18 Meter Bauhöhe der Laserklinik ausspricht, so sei dies „aus Sorge um das Stadtbild, aber auch im Interesse der stark betroffenen Anlieger“. Es sei für sie nicht nachvollziehbar, „warum mehrere tausend Quadratmeter Fläche für eine Laserklink, warum dort mehre Praxen, mit gewaltigen Flächen für Bistros und Bäckereishops notwendig“ seien. Auch erschließe es sich ihrer Fraktion nicht, „warum ein OP-Bereich Tageslichtfenster und Seesicht haben muss“. Die BÜB+ fordere daher, dass ein Stockwerk unter die Erde gebaut wird und damit die Höhe und die Massivität des Gebäudes reduziert wird. „Die Laserklinik grundsätzliche sehen wir als sinnvoll an, fordern aber auch eine Festlegung der geplanten Wohnungen als Mitarbeiterwohnungen. Zudem muss sichergestellt sein, dass aus „wirtschaftlichen Gründen“ jetzt noch als Praxen ausgewiesene Flächen nicht zu teuren Wohnräumen umgewandelt werden dürfen.“
Eigene Meinung des neuen Gemeinderats
Die CDU kritisiert auch die Haltung der BÜB+ hinsichtlich des geplanten Volksbank Neubaus. Dazu schreibt die BÜB+: „Hier können wir uns keineswegs mit 24 Meter Bauhöhe unmittelbar an der Lippertsreuterstraße anfreunden. Wir fordern dort mehr Abstand und eine Baumbepflanzung entlang der Straßenfront. Auch in diesem Fall wurden die Diskussionen zum Teil nichtöffentlich vom später abgewählten Gemeinderat geführt, es muss neuen Stadträten zugestanden werden, sich selbst eine Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten.“
Das treffe auch auf das geplante 20 Hektar große Gewerbegebiet nördlich Andelshofen zu, das aus Sicht der BÜB+ überflüssig ist. „Einen geschützten Grünzug unnötig zu opfern, sehen wir aus Klima-, Umwelt- und Landschaftsschutzgründen als vollkommen unpassend an. Zumal nun plötzlich doch in Owingen vom dortigen Gemeinderat noch beantragt wurde, Flächen zur Verfügung zu stellen, um ein interkommunales Gewerbegebiet außerhalb der freizuhaltenden Uferschutzzone zu schaffen. Auch unser Einsatz für den Grünzug bei Andelshofen hat nichts mit Blockadepolitik zu tun, sondern mit einem Verantwortungsbewusstsein für die Natur, für die Überlinger Bürger und die Stadtentwicklung.“