Herr Hug, Sie haben schon im vergangenen Jahr eine Einsteigergruppe bei der Vorbereitung begleitet. Wie lief es? Haben alle ihr Ziel erreicht?
Ja, das stimmt, 2017 hatten wir eine größere, gut gemischte Gruppe, die wir dann aber nach ihrem jeweiligen Leistungslevel aufteilten, damit jeder den richtigen Trainingsreiz bekommt. Zu Beginn können sich die Anfänger/innen oft nicht vorstellen, dass Sie das Ziel erreichen. Doch schon nach den ersten vier Einheiten waren gute Fortschritte zu sehen. Die Teilnehmer waren begeistert und sehr motiviert. Alle konnten sich schnell steigern. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Training bzw. der Plan eingehalten wird. Wichtig ist auch, dass jeder auf seinen Körper hört. Am Ende konnten alle das gesteckte Ziel und mehr erreichen.
Mit welchen Argumenten würden Sie die Sesshaften auf Trab bringen?
Ja, viele tun sich schwer, ihren inneren Schweinehund zu besiegen. Wenn es dann noch schlechte Wetterbedingungen gibt, sinkt die Motivation gegen Null. Deshalb ist es sehr wichtig, die Teilnehmer auf das Training positiv einzustellen, das heißt, ihr/ihm zu erklären, was sich langfristig verändern wird: Die Ausdauer wird verbessert, Knochen, Sehnen und Bänder werden trainiert. In einer Gruppe geht das viel einfacher. Wenn die oder der das schafft, schaff ich das auch!
Gibt es bei Ihrem Trainingsprogramm eine Erfolgsgarantie?
Ich würde sagen: ja, ganz bestimmt. Wichtig ist eben, der Wille muss da sein, das Training auf jeden Einzelnen individuell angepasst werden. Bei Anfängern stellen sich Fortschritte relativ schnell ein, wichtig ist es dann aber, dranzubleiben und nicht zu lange zu pausieren, sonst fängst du wieder von vorne an. Schlechtes Wetter gibt es bei mir nicht, nur schlechte Kleidung.
Wann muss man loslegen, um am 1. Mai guten Mutes die 5000 Meter angehen zu können?
Wenn man sich kontinuierlich an den vorgegeben Plan hält, ist es zu schaffen – wie man ja im Vorjahr gesehen hat. Natürlich darf man sich nicht überfordern, der Körper braucht seine Zeit, um sich an die Belastung zu gewöhnen. Jeder Teilnehmer reagiert anders. Hattest du schon eine gewisse Sporterfahrung, ist etwas Ausdauer vorhanden? Das Wichtigste ist: Höre auf deinen Körper!
Wie viel Zeit muss man dafür einplanen?
Einplanen muss man zwei, eher drei Trainingseinheiten pro Woche. Die Einheiten steigern sich langsam von 15 auf 40 Minuten. Zum Schluss auch mal eine Stunde. Alternativ ist auch Radfahren, Schwimmen oder Aquajogging möglich.
Welche Ratschläge haben Sie, um den inneren Schweinehund zu überwinden?
Aktuell wird wieder mehr auf die Gesundheit geachtet, das wichtigste Gut, das wir haben. Immer mehr Menschen sind gestresst von der Arbeit. Beim Sport kannst du dich davon gut erholen. In der Natur mit anderen Läufern den Kopf freibekommen, das ist oft schon Motivation genug. Ein schöner Nebeneffekt daran ist, dass man weniger anfällig für Krankheiten ist, da dein Immunsystem gestärkt wird und mit der richtigen Ernährung kann man auch das ein oder andere Kilo verlieren – wenn man möchte.
Braucht es eine besondere Ausrüstung? Worauf kommt es an?
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Das Allerwichtigste sind die richtigen Schuhe, passen die nicht zum Läufer, können sich bald Schmerzen in Fuß, Knie, Hüftgelenken oder im Rücken bemerkbar machen. Hier sollte man sich unbedingt in einem Fachgeschäft beraten lassen. Auch die Kleidung sollte die richtige Funktion haben, der Schweiß muss vom Körper abtransportiert werden, damit die Kühlung funktioniert. Bei den Laufsocken würde ich zu einem Markenprodukt raten, denn nichts ist schlimmer als eine Blase am Fuß beim Laufen!
Wer kann mitmachen?
Mitmachen kann jeder Anfänger, der keine körperlichen Einschränkungen hat. Das heißt, eine Verletzung an den unteren Extremitäten – Muskelzerrung, Bänderdehnung, Muskelfaserriss, die nicht älter als drei Monate sind. Bei Bluthochdruck oder ähnlichen Erkrankungen muss vorher ein Arzt kontaktiert und eine Sportfreigabe erteilt werden. Ich als Trainer muss darüber informiert werden! Die Teilnahme am Training erfolgt jedoch auf eigene Verantwortung.
Wann geht es los?
Der Auftakt ist am 3. März in Überlingen um 16 Uhr. Der Treffpunkt wird in Kürze auf der Homepage www.halbmarathon-ueberlingen.de und im SÜDKURIER bekannt gegeben. Ich freu mich schon auf die Teilnehmer. Keep on Running, ihr schafft das!
FRAGEN: HANSPETER WALTER
Trainer und Lauf
- Lauf und Anmeldung: Der Countdown für den Überlinger Halbmarathon am 1. Mai läuft. Wer sich nicht gleich auf die lange Strecke machen will, hat Gelegenheit sich mit einer Einsteigergruppe auf den Fünf-Kilometer-Lauf vorzubereiten. Dass das viel Spaß machen kann, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Auch in diesem Jahr begleitet Fitness- und Lauftrainer Franz Hug aus Pfullendorf ein Team professionell auf diesem Weg. Der Startschuss ist am Samstag, 3. März, um 16 Uhr. Anmeldungen sind möglich an info@mcd-sportmarketing.de
- Franz Hug aus Pfullendorf ist lizenzierter Fitness- und Lauftrainer. Er ist selbst ambitionierter Langstreckenläufer und braucht für einen Marathon weniger als drei Stunden. Seine Ausbildungen hat er an der Personal-Trainer-Academy in Radolfzell absolviert. Er bietet individuell abgestimmtes Training in abwechslungsreicher Form an, damit „der Spaß am Sport immer erhalten bleibt“, wie er sagt. Hug veranstaltet auch Boot-Camps ist und ist zudem Ernährungsberater. (hpw)