Die Stadt und die LGS GmbH müssen sich allmählich sputen, um eine Location für die Floristen auf die Beine zu stellen. Denn inzwischen stehen schon die Minigärtner und Minigärtnerinnen in den Startlöchern und machen sich bereit, wie sie mit ihrer Premiere beim Herbstfest der Gartenschau unter Beweis stellten. Dagmar Baltes von der Mainau GmbH betreut in dieser Gruppe insgesamt 19 Jungen und Mädchen, die am Samstag von Antje Herfurth und Bettina Widenhorn fachlich begleitet wurden.
Bemerkenswert waren die zauberhaften Blumenkränze, die sie mit viel Kreativität, handwerklichem Geschick und Fingerspitzengefühl banden. Die pädagogische Betreuerin der Gruppe nutzte die Gelegenheit gleich zu einem Elterninformationsnachmittag und erläuterte Müttern und Vätern die geplanten gemeinsamen Aktionen. "Den Kindern hat es riesigen Spaß gemacht", freute sich Dagmar Baltes beim Aufräumen der grünen Überreste.
Die LGS GmbH tat rückblickend sehr gut daran, ihr Herbstfest auf den allerletzten Sommertag zu legen, denn der machte seinem Namen mithilfe der Sonne im Garten der LGS noch einmal alle Ehre. Davon profitierten auch die rund 200 Interessierten, die in vier Gruppen an den Führungen über das neue Gelände teilnahmen. Ebenso gut besucht war das Fest selbst, das viel Information und Unterhaltung bot.

Hier zeigte sich, dass die Landesgartenschau inzwischen auch bei den Jüngsten angekommen ist. Denn neben den Minigärtnern zeigten auch die derzeitigen Miniköche unter der Aufsicht von Küchenchef Markus Keller Flagge und grillten leckere Würstchen. Nicht nur mit klassischem Senf wurden diese kredenzt, sondern auch mit selbst gemachtem Zwetschgenketchup.

Jungen und Mädchen, die keine Arbeit hatten, ließen sich gerne von "Magic Mike" verzaubern, der viele Späße auf Lager hatte und die Kinder regelrecht begeisterte. Schlange standen die Kinder auch bei Manuela Klaas, um sich schminken zu lassen.

Für schwungvolle musikalische Unterhaltung sorgte die Überlinger Dampfkapelle. Dass die Landesgartenschau alle Generationen ansprechen will, bewies der Seniorentanzclub auf der Bühne unter der Leitung von Karin Bürkner. Befasst sich die Landesgartenschau naturgemäß vorwiegend mit Pflanzen, so sorgten der Hegering und der Kreisjägerverband dafür, dass auch die Tiere ins Visier genommen werden.

Kurt Kirchmann, Kreisjägermeister für Konstanz aus Mühlingen bei Stockach, hatte aus dem Fundus des Landesjagdverbands und seiner eigenen Sammlung zahlreiche präparierte Tiere als Anschauungsmaterial mitgebracht. Darunter nicht nur eine veritable Wildsau, die sich für spektakuläre Stuntfotos eignete, sondern ein riesiger Biber und ein Luchs, über deren Größe die Besucher nicht schlecht staunten. "Noch haben wir keinen Wolf", sagte Kirchmann, "aber vielleicht in zwei Jahren." Denn im Rahmen der Landesgartenschau bestreitet der Jagdverband im Treffpunkt Baden-Württemberg regelmäßig zwölf Tage zum Thema "Zauber der Wildbahn". Nicht nur Uhus, auch Störche und Wasservögel will er dann – passend zur Region – präsentieren.
Die Minigärtner
Gegründet wurden die "Europa Minigärtner" im Jahr 2013 von Bettina Gräfin Bernadotte von der Blumeninsel Mainau. Gräfin Bettina hatte zuvor die "Europa Miniköche" kennengelernt und war von ihnen so begeistert, dass bald darauf die Idee der "Europa Minigärtner" geboren war. Auf der Insel Mainau befindet sich auch das Projektbüro der Europa Minigärtner gUG. Die Schirmherrschaft für die "Europa Minigärtner" hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann übernommen. Ziel der Initiative ist es, dass Kinder die Natur im Garten und den Beruf des Gärtners mit eigenen Aktivitäten kennenlernen. Für die Minigärtner werden daher daher regelmäßige Besuche in Betrieben des Gartenbaus organisiert. Die Minigärtner sind Kinder im Alter von etwa neun bis elf Jahren, die Lust aufs Gärtnern haben und mehr darüber lernen wollen. In den Gartenbau-Betrieben, die sie besuchen, packen sie gemeinsam mit den Profigärtnern bei allem mit an, was es zu tun gibt im Betrieb. So lernen sie nicht nur den vielseitigen und interessanten Berufsalltag eines Gärtners kennen, sondern erfahren auch mehr über die Natur im Garten. Die Initiative will auch dazu beitragen, dass junge Menschen Interesse für einen Beruf im Gartenbau entwickeln. Im Moment gibt es 15 aktive Regionalgruppen, zehn Gruppen haben seit 2013 ihr zweijähriges Programm schon abgeschlossen.