Das Museum Schiff in der Laufenburger Altstadt auf Schweizer Seite ist eine große Baustelle – innen wie außen. Vor drei Wochen wurde das Gerüst in der Fischer- und Fluhgasse gestellt, damit die Arbeiten an der Fassade und am Dach vonstattengehen können. Die Fenstereinfassungen und Fassadenbemalungen werden Schritt für Schritt restauriert, dafür sind Spezialisten wie Steinmetze zugange.
Denkmalschutz spricht gehörig mit
Generell am und im Museum Schiff hat die Denkmalpflege ein wichtiges Wort mitzureden, was getan werden darf und was nicht. Die Fassade zum Beispiel steht unter eidgenössischem Denkmalschutz, die Absprachen über die Restaurierungsarbeiten erfolgen mit der kantonalen Denkmalpflege. Dafür erhält der Museumsverein als Bauherr Subventionen von den beiden Institutionen.
Gleiche Situation im mehrstöckigen Innenbereich: Auch dort müssen Gebäudeteile erhalten bleiben – wie die Holzbalken in den beiden Dachgeschossen, sofern sie nicht wegen früherer Wasserschäden oder Pilzbefall verfault sind. „Das Ziel ist, so viele Balken wie möglich zu erhalten, es sei denn, die Statik ist eingeschränkt“, erklärt Joe Schnetzler, Projektleiter Modernisierung Museum Schiff, auf einem Rundgang durch die Baustelle. Nicht nur die Balken sollen erhalten bleiben, sondern auch die hölzerne Treppe in das erste Dachgeschoss und dort eventuell ein Mörtelboden, dessen Zweck nicht vollends geklärt ist, sowie Bereiche des Kellers, die überraschend zutage gekommen sind. Überraschungen gehören zu den im Herbst 2024 aufgenommenen Umbau- und Restaurierungsarbeiten. Manche davon werden kritisch und nicht ganz sorgenfrei betrachtet, wie die schräge Giebelwand nach Osten.

Mittlerweile konnte die Wand mittels Verspannung stabilisiert werden. Aktuell wird sie mit einer Brandschutzwand verdeckt. Kopfzerbrechen bereitet auch der alte Gewölbekeller. Dieser soll mit seinem ursprünglichen Boden aus Wackersteinen erhalten bleiben und später mit einem Steg begehbar sein. Nebenan wurden Münzen gefunden sowie eine Bodenschicht aus der Bronzezeit. Der Gewölbekeller soll als Prolog, als Eröffnung der künftigen Museumsausstellung, dienen.
Lernort für Schulen
Bis es so weit ist, gibt es noch viel zu tun: Fenster ersetzen, Dach isolieren, Höfli mit Glas überdachen, Lift in den bereits erstellten Schacht einbauen, damit das Museum in alle Stockwerke behindertengerecht erreichbar wird, Einbau der Gebäudetechnik, Umgestaltung des Eingangsbereichs. Letzterer wird in der ehemaligen Salmibar sein. Die einstige Taverne als Mehrzweckraum soll künftig prioritär als Lernort dienen, eine Auflage des Kantons, die Schulen zu integrieren. „Wir stehen mit beiden Schulleitungen auf deutscher und Schweizer Seite im Austausch“, sagt Joe Schnetzler, „weil es ein grenzüberschreitendes Museum ist“.

Mehrere Baufirmen arbeiten Hand in Hand
Die ehemalige Zunftstube auf gleicher Ebene wird das Sitzungszimmer. Beide Räume sollen zukünftig aber auch als Behelfsbeiz zum Beispiel für den Fasnachtsbetrieb genutzt werden können, ergänzend dazu ist eine kleine Küche vorgesehen. Die Bau- und Konzeptumsetzungsarbeiten gehen zügig voran, dank kompetenter Partner des Bauherrn, so Joe Schnetzler. Er spricht von einem „Teamwork von Architekten, Handwerkern, Projekt- und Bauleitern, Museumsplanern, die die künftige Ausstellung entwickeln“. Trotz des Baulärms sei das Auskommen mit der Nachbarschaft des Museums gut, sagt er. Was auch zählt und Bauführer Christian Lorbek (Erne) bestätigt: „Es hat bisher keinen Unfall gegeben – das ist immer wichtig.“