Bambergen feiert in diesem Jahr 750-jähriges Bestehen. Die ehemals selbständige Gemeinde bei Überlingen organisierte schon 1867 eine eigene Feuerwehr – im Einsatz mit einer Spritze aus dem Jahr 1834!

Eine historische Spritze, original erhalten und voll funktionsfähig, zeugt von Einsätzen früherer Zeiten.Von den Anfängen der Feuerwehr bis zur modern ausgestatteten Truppe, zeigte die Feuerwehr in Bambergen die ganze Entwicklung auf. Vom neuesten Löschfahrzeug bis zu einem Modell von 1867 mit historischen Spritzen.

Diese Spritze nahm die Feuerwehr Bambergen 1867 in Dienst, sie ist noch voll funktionsfähig.
Diese Spritze nahm die Feuerwehr Bambergen 1867 in Dienst, sie ist noch voll funktionsfähig. | Bild: Hilser, Stefan

Beim angenommenen Brand im alten Schul- und Rathaus löst ein Feuewehrmann den Alarm aus.

Alarm: Es brennt im Schul- und Rathaus.
Bild: Hilser, Stefan

Wehrmänner (und später -Frauen) aus über 150 Jahren Feuerwehrgeschichte rücken an.

Militärisch geordnet stellen sich die Feuerwehrmänner zum Löschangriff auf Video: Stefan Hilser

Damals herrschte noch militärischer Drill: Wie auf dem Appellierplatz mussten sich die Wehrmänner erst der Reihe nach aufstellen.

Appellplatz vor dem Brandobjekt.
Appellplatz vor dem Brandobjekt. | Bild: Hilser, Stefan

Muskelkraft war gefragt, als die ersten Spritzen bedient wurden: Erst musste das Wasser auf dem Rücken vom Bach oder einem Mühlteich angeschleppt und dann von Hand gepumpt werden. Mit vereinten Kräften ließ sich vieles erreichen, wo man zuvor dem Brand nur tatenlos zusehen konnte.

Wasser wird auf dem Rücken herangetragen, mit Muskelkraft wird die Spritze bedient Video: Hilser, Stefan

Der Rettung von Mensch und Tier galt schon immer der erste Aufmerksamkeit. Welchen Gefahren die Wehrmänner ohne Atemschutz ausgesetzt waren, zeigt dieses Video.

Mit Holzleitern und gänzlich ohne Atemschutz: Die Feuerwehr in früherer Zeit war großen Gefahren ausgesetzt Video: Hilser, Stefan

Ein riesiger Fortschritt war der Kauf eines motorisierten Löschfahrzeugs. Die Feuerwehr Überlingen pflegt es liebevoll. Man hört förmlich, wie es klingt: Tatü!

Über 50 Jahre später: Das Löschfahrzeug LF 12 aus dem Jahr 1924 rückt an mit Tatütata.
Über 50 Jahre später: Das Löschfahrzeug LF 12 aus dem Jahr 1924 rückt an mit Tatütata. | Bild: Hilser, Stefan

1945 wurde es eigentlich schon ins Museum gestellt. Doch 1962, bei einem Brand in der Hafenstraße, war das ehrwürdige alte LF 12 plötzlich wieder gefragt.

1962 wurde das alte Feuerwehrauto von 1924 noch einmal eingesetzt: Bei einem Brand in der Hafenstraße, nachdem die aktuelle Pumpe ...
1962 wurde das alte Feuerwehrauto von 1924 noch einmal eingesetzt: Bei einem Brand in der Hafenstraße, nachdem die aktuelle Pumpe ausgefallen war – die alte funktionierte bestens, das tut sie sogar bis heute. | Bild: Hilser, Stefan

Bei der historischen Feuerwehrprobe in Bambergen wirkt der Einsatz schon sehr koordiniert, über lange Schläuche wird Wasser über das alte Löschfahrzeug gepumpt: Wasser marsch!

Endlich motorisiert: Die Feuerwehr Überlingen beschaffte sich 1925 Video: Hilser, Stefan

Wenn man gesehen hat, wie früher eher die Verzweiflung herrschte, ist man umso beruhigter zu wissen, wie gut die Feuerwehren heute ausgestattet sind. Hier kommen 300.000 Euro mit Martinshorn um die Ecke gebogen: Tatütata!

Heute natürlich viel schneller und effektiver: Der Stolz der ganzen Wehr ist das neue Löschfahrzeug Video: Hilser, Stefan

Wilfried Brodmann, Kommandant der Feuerwehrabteilung in Überlingen-Bambergen, hatte die Idee und war Initiator der historischen Feuerwehrprobe, die in einem Fest vor dem Dorfgemeinschaftshaus mündete. Zum Abschluss der historischen Feuerwehrprobe noch ein Foto mit allen Generationen.

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Von den Anfängen der Feuerwehr bis zur modern ausgestatteten Truppe, von links: Kurt Wegmann in historischer Uniform, die um 1925 getragen wurde; Max Gorber ebenfalls in historischer Uniform; Gerd Eschenfelder mit aktueller Ausstattung; Christof Franz von der Feuerwehr Owingen, die mit einer Pumpspritze aus der Zeit um 1885 anrückte, als die Wehrmänner noch keine eigene Uniform trugen; sowie Wilfried Brodmann, Kommandant der Abteilungsfeuerwehr Bambergen. | Bild: Hilser, Stefan