Die Druckleitung zwischen Andelshofer Weiher und Wasserkraftwerk am Mantelhafen müsse saniert werden und die Möglichkeit zur Reaktivierung gewahrt bleiben. Das fordert die BUND/NABU-Ortsgruppe Überlingen-Owingen-Sipplingen in einer Stellungnahme. In dem Schreiben an Oberbürgermeister Jan Zeitler und den Gemeinderat machen die Naturschützer die Bedeutung der Druckleitung und des Wasserkraftwerks für die dezentrale Energiewirtschaft deutlich, mit der eine Energiewende erst möglich sein soll. „Es wäre unverantwortlich, das Potenzial der knapp 100 Höhenmeter zwischen dem vorhandenen Andelshofer Weiher und dem Bodensee zu verkennen, das in einer künftigen regionalen Energieversorgung aus dezentralen erneuerbaren Quellen eine Rolle spielen wird.“

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In einer Argumentationskette arbeitet die Ortsgruppe heraus, in welchem Zusammenhang sie die Wasserkraft sieht. Mit der Inbetriebnahme der Solaranlage auf dem Dach des Gymnasiums vor knapp 20 Jahren sei die Energiewende auch in Überlingen angestoßen worden. Erneuerbare Energie könne „praktisch von jedermann geerntet werden“, deshalb handele es sich um „Bürgerenergien, die regionalen Charakter haben und deren Erzeugung vom zentralen Netzbetreiber unabhängig ist“. Erneuerbare Energie sei im Überfluss vorhanden. Allerdings müsse diese gespeichert werden.

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Stadt schreibt vorhandene Infrastruktur ab

„Wenn sie also – wie inzwischen erreicht – einen nennenswerten Anteil zur Energieversorgung beitragen sollen, wird der Aufbau von Speichermöglichkeiten immer wichtiger.“ Speichertechnologien seien wie die Energiequellen selbst auch dezentral strukturiert. Diese ergänzten sich daher optimal. „Da ist es wenig überzeugend, wenn eine Stadt eine vorhandene Infrastruktur abschreibt, nur weil sie sich unter momentanen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht rechnet.“

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Als Industriedenkmal sei die Anlage geschützt und eine reversible Verfüllung der Leitung würde erhebliche Investitionen für eine Reaktivierung der Anlagen bedeuten und zusätzliche Hürden aufbauen. „Wird das gewollt?“ Es sei nicht im Interesse einer kommunalen Daseinsvorsorge: BUND und NABU fordern die Stärkung regionaler Strukturen. „Deshalb unterstützen wir die Bestrebungen des Bürgersinns, die Druckleitung nicht nur für Stadthistoriker einzumotten, sondern so zu sanieren, dass einer künftigen Reaktivierung als Teil eines lokalen Pumpspeicherkraftwerks der Weg bereitet wird.“

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