Daniel Plocher heißt der neue Ortsvorsteher Bambergens. Er löst Siegfried Weber ab, der das Amt 20 Jahre innehatte und auf 30 Jahre Mitgliedschaft in dem Gremium kommt. Er war, wie vier weitere seiner Kollegen, bei der Wahl im Mai nicht mehr angetreten. In der letzten von ihm geleiteten Sitzung dankte er den scheidenden Räten mit persönlichen Worten und überreichte Überlinger Wein als Dankeschön.

Einstimmige Wahl
Danach nahmen die gewählten Vertreter am Tisch im Dorfgemeinschaftshaus Platz. In der konstituierenden Sitzung wurden die sieben Männer zuerst über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt, bevor sie die Urkunde unterschrieben und zur geheimen Wahl des Ortsvorstehers übergingen. Daniel Plocher wurde als einziger Kandidat vorgeschlagen und mit allen Stimmen – bei einer Enthaltung – gewählt. Zum gleichen Ergebnis kam Oliver Wörner als sein Stellvertreter. Die Protokolle wird künftig Clemens Walz schreiben.
Plocher lebt seit drei Jahren in Bambergen
„Mir fällt ein Stein vom Herzen“, kommentierte Siegfried Weber die reibungslose Ablösung. Sein Nachfolger wohnt erst seit drei Jahren in Bambergen und gibt zu, bei seiner Kandidatur nicht mit diesem Ausgang gerechnet zu haben. „Wir haben ein super Team und wollen uns für Bambergen einsetzen“, sagte Daniel Plocher nach der Wahl. Das vielfältige Dorfleben wolle er mit seinen Mitstreitern erhalten. Dafür bekam er von den zahlreich erschienenen Zuschauern viel Applaus.
Im Vorfeld der Sitzung hatten sich einige von ihnen kritisch geäußert und bemängelt, dass es keinen Wahlkampf gegeben habe und man heute einige Kandidaten erstmals kennen lernen könne. Die standen alle auf einer Liste und zogen geschlossen in das Gremium ein. Wie auch im alten Ortschaftsrat ist keine Frau unter den Mitgliedern. Siegfried Weber meinte, das liege daran, dass man keine Kandidatin gefunden hätte, die sich aufstellen ließ.
Zur Person
Daniel Plocher wurde 1972 in Oberndorf am Neckar geboren. Die Familie zog in den 1980er Jahren in die Region und lebte unter anderem in Meersburg. Der 47-Jährige vertreibt als selbstständiger Unternehmer landwirtschaftliche Zusatzprodukte. Daniel Plocher ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Der Nachwuchs war auch der Grund, warum er vor drei Jahren mit seiner Frau von Nussdorf nach Bambergen gezogen ist. Hier fühlt er sich sichtlich wohl: „Es gibt hier einen familiären Zusammenhalt, das liebe ich an dem Dorf“, sagt er.
Als sein Nachbar und Ortschaftsrat Michael Mayer ihn fragte, ob er nicht für das Gremium kandidieren wolle, ließ er sich darauf ein. Dass es dann gleich das Amt des Ortsvorstehers wurde, hätte er nicht erwartet. „Das war dann die Summe der Überredungskunst aller Mitglieder des neuen Rats“, gibt Daniel Plocher zu. Ausschlaggebend für den Posten zu kandidieren sei für ihn gewesen, dass er mit seinem Stellvertreter, Oliver Wörner, ein Team bilden wird. Mit Flexibilität und einer guten Organisation können sie das trotz beruflicher und familiärer Verpflichtungen schaffen, ist Plocher überzeugt: „Wenn man kandidiert, muss man auch Verantwortung übernehmen.“
In der Sitzung des Überlinger Gemeinderats am 24. Juli müssen die neuen Ortsvorsteher noch bestätigt werden. Dann kann der neue Ortschaftsrat loslegen. „Wir haben ein junges, motiviertes Team, mit dem wir sicher viel bewerkstelligen können“, freut sich Daniel Plocher. Dass keine Frau dabei ist, sieht er als Makel und will vor der nächsten Wahl gezielt um weibliche Kandidaten werben. Als dringendste Aufgabe für das neu gewählte Gremium nennt er eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Ortschaftsrat und Dorfbevölkerung.