Auch bestes Strandbadwetter konnte die Neugierigen nicht bremsen, einen Blick hinter den Bauzaun des Uferparks auf dem künftigen Gartenschaugelände zu werfen und zu sehen, was sich hier neuneinhalb Monate vor der Eröffnung am 23. April 2020 entwickelt hat. Rund 250 Interessenten waren am Samstag gekommen – darunter der Überlinger Abitursjahrgang 1972 und die Pensionäre der Friedrichshafener Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft -, um sich die Planung in sechs Gruppen erklären zu lassen.

Es gibt auch noch zahlreiche „schwarze Löcher“ auf dem Gelände. Sie sind reserviert für eine Bepflanzung mit blühendem ...
Es gibt auch noch zahlreiche „schwarze Löcher“ auf dem Gelände. Sie sind reserviert für eine Bepflanzung mit blühendem Wechselflor und werden 2020 immer wieder saisonal neu gestaltet. | Bild: Hanspeter Walter

Es war die vorletzte öffentliche Führung dieser Art. Nach dem 3. August würden die Arbeiten auf dem Gelände noch intensiver, zum anderen müsse die LGS GmbH mit ihren Kräften haushalten, begründet dies Geschäftsführer Roland Leitner. „Auch an diesem Wochenende waren sechs Mitarbeiter von uns mit den Führungen beschäftigt“, betont Leitner.

Das historische Badehäuschen steht unter Denkmalschutz und wird mit Unterstützung der Handwerkerschaft restauriert. Mit kreativen ...
Das historische Badehäuschen steht unter Denkmalschutz und wird mit Unterstützung der Handwerkerschaft restauriert. Mit kreativen Studenten der Hochschule für Wirtschaft und Technik entsteht hier und drumherum eine Bibliothek der Bodenseeliteratur. | Bild: Hanspeter Walter

Unter den Besuchern gibt es viele „Wiederholungstäter“, aber auch Neulinge. Zu Letzteren gehörte Amelie Ruetz aus Salem, die sich zum ersten Mal ein Bild vom künftigen Uferpark machen wollte. „Ich habe schon einiges gelesen darüber“, sagt sie, aber vor Ort sei sie noch nie gewesen. „Überlingen hat ja schon eine große Seepromenade“, hatte sich die Salemerin gedacht. „Doch der neue Uferpark ist noch ein zusätzlicher Gewinn.“ Wie viele andere Besucher staunte auch Amalie Ruetz nicht schlecht über die schon vorhandene Blütenpracht, zückte ihr Mobiltelefon und hielt vieles gleich im Bilde fest.

Anna-Lisa Götz von der Landesgartenschau GmbH führt eine Gruppe, die sich zum Jahrgangstreffen verabredet hatte, auf den künstlichen Hügel.
Anna-Lisa Götz von der Landesgartenschau GmbH führt eine Gruppe, die sich zum Jahrgangstreffen verabredet hatte, auf den künstlichen Hügel. | Bild: Hanspeter Walter

Im östlichen Kurgarten erläuterte Geschäftsführerin Edith Heppeler die Entstehung der Villengärten und der geplanten schwimmenden Gärten. „Die Landschaftsgärtner wollen hier zeigen, was sie alles können“, betonte sie. Unmittelbar beim „grünen Salon“ um die LGS-Zentrale wird in und um das historische Badehäuschen eine grüne Bibliothek mit Bodenseeliteratur entstehen. Bei der baulichen Restaurierung des denkmalgeschützten Kleinods werde sich die Handwerkerschaft engagieren, erklärte Heppeler. Über die Gestaltung der Bibliothek machten sich kürzlich vor Ort kreative Studenten aus Konstanz schon ihre Gedanken.

Hier entsteht das künftige Gastronomiegebäude, das dem Bodenseekreis ein Domizil bieten wird. Der Holzbau mit Terrasse wird rundum ...
Hier entsteht das künftige Gastronomiegebäude, das dem Bodenseekreis ein Domizil bieten wird. Der Holzbau mit Terrasse wird rundum eingegrünt. Daneben wird ein zweigeschossiges mobiles Gebäude zur Bewirtung eingerichtet. | Bild: Hanspeter Walter

Gut begehbar ist inzwischen der künstliche Drumlin als symbolischer Auftakt des Uferparks gleich beim Eingang. Von einer Seite führt ein Treppenweg hinauf, von der anderen Seite eine barrierefreie Alternative. An anderer Stelle wachsen die Pflanzen und die Infrastruktur ebenfalls. Unten an den Uferterrassen gedeihen in unmittelbarer Nähe des Wassers einige feuchteliebende Schwarzerlen in einer Variation, wie sie früher am Bodensee häufiger zu finden waren, inzwischen aber weitgehend verschwunden sind.

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Oben an der Bahnlinie entsteht das Gastronomiegebäude nach Plänen der Vorarlberger Architekten Kaufmann und Partner, das auf Dauer erhalten bleiben wird. Der Holzbau wird umgeben von einer riesigen Laube aus Kletterpflanzen an einem Edelstahlgerüst. Da der Bau während der Gartenschau noch das Domizil für den Landkreis und dessen Präsentationen sein wird, ist westlich angrenzend ein zweigeschossiger provisorischer Bau für die Bewirtung während der Gartenschau vorgesehen.

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Auch zahlreiche Insekten haben den gedeckten Blütentisch längst entdeckt. | Bild: Hanspeter Walter