Es ist nur eine kleine Kurve auf der B31, hier war zuletzt aber einiges los. So herrschte auf der Baustelle in Altbirnau Hochbetrieb, als der Beton Anfang Juni in den Brückenkasten floss. Zahlreiche Mischfahrzeuge, Betonpumpen und Arbeiter waren ein Hingucker für vorbeifahrende Autofahrer. Wenige Wochen später gab es ein Problem: In Folge des Starkregens drohte der Hang im nördlichen Bereich der Baustelle zu rutschen. Nach starken Regenfällen hatte sich auf einer Länge von 40 Metern hatte sich im Hang an der Böschung ein Riss gebildet. Um das zu vermeiden, mussten die Verantwortlichen Sicherungsmaßnahmen an der Böschung mit Stützscheiben umsetzen.
Hangrutsch sorgt für Herausforderungen
Mittlerweile ist dieses Problem behoben und die Brücke nahezu fertiggestellt. Aktuell fahren Autos noch über die Umfahrung im nördlichen Bereich, ab Mitte Oktober soll der Verkehr aber auf den südlichen, neuen Brückenabschnitt verlegt werden, teilt das Regierungspräsidium Tübingen auf SÜDKURIER-Anfrage mit. Anschließend wird die Umfahrung zurückgebaut. Ursprünglich sollte der Verkehr auf der Brücke bereits Mitte September erfolgen. Hintergrund der Verzögerung seien unter anderem die Maßnahmen zur Sicherung der Böschung nach dem Starkregen gewesen, erklärt Pressesprecher Matthias Aßfalg.


Das Regierungspräsidium Tübingen lässt in Abstimmung mit der Stadt Überlingen seit Ende November 2022 die zuletzt nur provisorische Verknüpfung der Rengoldshauser Straße zu einem vollwertigen Anschluss umbauen. Hintergrund der Maßnahme ist, dass die Stadt den Verkehr in Nußdorf entlasten wollte. Mit dem neuen Knotenpunkt sollen Autofahrer schneller an unterschiedliche Orte im Raum Überlingen kommen und in Fahrtrichtung Friedrichshafen einen Beschleunigungsstreifen haben. Die Baukosten belaufen sich auf circa 21 Millionen Euro. Die Kostenträger sind der Bund (45 Prozent) und die Stadt Überlingen (55 Prozent).
Bordsteine, Bauwerkskappen und Bankette
Im Juni 2024 wurde der Überbau der Brücke fertiggestellt. Mit der Abdichtung wurde im August eine der letzten Schichten des Fahrbahnuntergrunds umgesetzt. Außerdem betonierte man Bauwerkskappen für die Ränder der Brücke. Nahe dieser Bauwerkskappen sind nun auch Geländer und Schutzplanken montiert sowie die Entwässerung eingebaut, erklärt Aßfalg. An der Rengoldshauser Straße sei zudem mit der Errichtung einer sogenannten Gabionenwand begonnen. Dabei handelt es sich um ein mit Steinen befülltes Gittergestell, das die Lautstärke des Verkehrs abfangen soll.
Wie Aßfalg erklärt, seien die Arbeiten auf der Brücke weitestgehend abgeschlossen und es geht wieder mit den Straßenbauarbeiten weiter. So würden zum Beispiel ab dieser Woche der Asphalt und Bordsteine fertiggestellt. Bis der Verkehr umverlegt wird, folgt noch der Einbau der Bereiche neben der Fahrbahn, sogenannte Bankette, und Ausstattungen wie beispielsweise Fahrbahnmarkierungen.