Die Stadt Überlingen hat die vorübergehend gesperrte Bahnhofstraße nach einem Felsabgang in der vergangenen Woche am Montagvormittag wieder freigegeben. Am Mittwoch vergangener Woche war ein Gesteinsbrocken vom Molassefelsen auf die Straße gestürzt, die Verwaltung hatte in dem Zuge den Abschnitt abgeriegelt und den Verkehr über das Kurviertel umgeleitet. In der vergangenen Woche war ein Geologe für Untersuchungen des Gesteins im Einsatz.
Pflanzen haben ihren Einfluss
Die heruntergefallenen Felsenstücke waren der Stadt zufolge „von kleinerer bis mittlerer Größe“ und ähnelten eher Geröll als größeren Felsbrocken“. Die Situation sei vergleichbar mit den Vorfällen 2023, so Pressesprecherin Miriam Lara Robertus. Am Donnerstag lagen dort noch Brocken herum, die bis zu 40 Zentimeter breit und 20 Zentimeter hoch waren. Die Stadt vermutete, dass vorangegangene Regenfälle eine Rolle bei den Abgängen gespielt haben könnten.
Ein weiterer Einflussfaktor sei das natürliche Wachstum von Pflanzen in den Hohlräumen und Spalten der Felsformationen gewesen. Die Wurzeln dieser Pflanzen könnten einen gewissen Druck auf das sandige Molassegestein ausüben, was dessen Stabilität beeinträchtigen kann. „Bei starkem Regen werden diese Pflanzen mitsamt dem lockeren Gestein ausgespült, was zu den beobachteten Geröllbewegungen führt.“
Der Fels in diesem Bereich gehört zu einem Privatgrundstück, alle Tätigkeiten seien durch den Eigentümer veranlasst worden. Bei der Untersuchung des Geologen ging es der Stadtverwaltung um die Wiederfreigabe der Straße. „Bei den geologischen Überprüfungen ging es darum, zu überprüfen, ob noch loses Gestein am Fels ist“, heißt es von der Pressestelle. „Der Eigentümer ist nach unserer Kenntnis derzeit in der Vorbereitung für eine umfangreiche Sicherung des Felsabschnitts.“