Eine Frau steht nicht zur Wahl, wenn am Mittwoch, 12. Januar, im Gemeinderat der Stadt Überlingen ein neuer Bürgermeister gewählt wird. Die Besetzung unterliegt keiner Volkswahl, sondern einer Abstimmung im Gemeinderat. Die Stelle umfasst die Bereiche Bauen, Baurecht, Stadtentwicklung, Umwelt, Verkehr und ist auf acht Jahre angelegt.

Das könnte Sie auch interessieren

Sieben Personen haben im Rathaus in Überlingen ihre Bewerbung abgegeben, um als Erster Beigeordneter die Baupolitik der historischen Stadt am Bodensee mitzugestalten. Nach einer Vorauswahl, die in einer durch Gemeinderäte gebildete Findungskommission getroffen wurde, stehen noch drei zur Auswahl: Der Amtsinhaber, der Stadtplanungsamtsleiter sowie ein externer Bewerber. Sie stellen sich in öffentlicher Sitzung am Mittwoch vor. Beginn der Sitzung ist um 17 Uhr im Pfarrzentrum am Münsterplatz.

Die

letzte Wahl fand im Dezember 2013 statt. Gesucht wurde damals ein Nachfolger für Baubürgermeister Ralf
Brettin, der zur Hälfte seiner Amtszeit ins Rathaus nach Schweinfurt wechselte. Damals fiel die Wahl auf Matthias Längin, dessen erste Amtszeit nach acht Jahren nun endet. Längin bewirbt sich erneut.

Matthias Längin
Matthias Längin | Bild: Stefan Hilser

Der Amtsinhaber: Matthias Längin

Matthias Längin wurde 1959 in Hannover geboren. Er studierte Geografie, im Nebenfach Städtebau und Kulturtechnik. Nach dem Studium arbeitete er als Städtebaureferent in der

freien Wirtschaft und wechselte 1996 zur Stadt Kenzingen im Breisgau als Stadtbaumeister (Bauamtsleiter). Es folgten Stationen in Weil im Schönbuch und in Kirchzarten. Ab 2006 war Längin Bauamtsleiter in Kelheim, bevor er 2014 nach Überlingen wechselte.

Thomas Kölschbach
Thomas Kölschbach | Bild: Günther Brender

Rathausinterner Konkurrent: Thomas Kölschbach

Ein weiterer Bewerber ist Thomas Kölschbach, der seit 2018 das Stadtplanungsamt in Überlingen leitet. Kölschbach ist Mitte 50, er studierte Architektur. Berufliche Stationen waren in den Stadtverwaltungen Rottweil, Donaueschingen und Tuttlingen, von 2012 bis zu seinem Wechsel nach Überlingen leitete er das Stadtbauamt in Meßkirch. 2017 bewarb sich Kölschbach als Bürgermeister der 670-Einwohner-Gemeinde Buchheim (Kreis Sigmaringen), wo er als Zweitplatzierter auf 20,2 Prozent der Stimmen kam. Kölschbach war früher an seinem Wohnort

Emmingen-Liptingen Mitglied des Gemeinderats.

Die Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters in Überlingen (von links): Thomas Kölschbach, Stefan Auer und Matthias Längin.
Die Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters in Überlingen (von links): Thomas Kölschbach, Stefan Auer und Matthias Längin. | Bild: Günther Brender, Oliver Hanser, SK-Archiv

Externer Bewerber mit Überlinger Wurzeln: Stefan Auer

Dritter im Bunde ist Stefan Auer, Diplom-Ingenieur für Landschafts- und Freiraumplanung. Auer wurde 1975 in Überlingen geboren. Seit 2018 ist er Amtsleiter des Grünflächen- und Tiefbauamts der Stadt Pforzheim. Im Jahr 2021 sammelte er Erfahrungen als Bürgermeisterbewerber in den Gemeinderäten in Ludwigsburg und in Konstanz. In beiden Verfahren unterlag er jeweils in der Endauswahl seinen Konkurrenten.

Das könnte Sie auch interessieren

Stefan Auers beruflicher Werdegang beginnt mit einer Ausbildung zum Gärtner. Anschließend studierte er in Hannover Landschafts- und Freiraumplanung. Berufliche Stationen führten ihn über verschiedene Planungs- und Ingenieurbüros in Staufen bei Freiburg, Hannover, Heidelberg und Stockach zur Stadtpark Mannheim gGmbH, wo er 2011 bis 2013 die Bereiche Garten und Technik leitete. Es folgten Stationen in Landschaftsarchitekturbüros in Zürich und Heidelberg, bevor er 2018 als Amtsleiter nach Pforzheim wechselte. Zudem arbeitete

Auer als freier Berater bei BW-Grün, der Förderungsgesellschaft für Landesgartenschauen.