Die Sanierung des Mantelhafens stockt. Noch immer liegen die neuen Stege unverbaut zwischen Kunstakademie und Baustelle. Obwohl sie selbst erst verspätet ankamen, sind die glasfaserverstärkten Böden darauf inzwischen angebracht. Und trotzdem sieht alles aus, wie vor Wochen. Nun bestätigte die Stadtverwaltung, dass es tatsächlich zu Verzögerungen im Ablauf kommt. Grund dafür ist der Krankheitsfall eines Subunternehmers.
Der eine, der es kann, ist krank
Günther Dietz, Geschäftsführer der Bodenseetaucher, die das Rammen der neuen Stützpfähle verantworten, sagt auf Nachfrage: „Der, der dafür infrage kommt, ist der Einzige am See.“ Er habe das Equipment, die Schiffe, die Ramme, den Kran, um die Pfähle in den Boden zu rammen. Deshalb sei keine Alternative zu finden. „Ich hoffe, dass wir es in den nächsten vier Wochen angehen können“, sagt Dietz.
Die Führungsdalben, an denen die neuen Stege entlang der Hafenmauer befestigt werden, sind 15 Meter hoch, erläutert Dietz. Sie bestehen aus zwei Teilen. Der erste Abschnitt mit acht Metern Länge, werde fast zwei Meter mit dem Rammschiff in den Boden getrieben, erklärt der Bodenseetaucher. Anschließend werde der obere Teil darauf geschweißt. Erst daraufhin können die neuen Stege verbaut werden. Die bestehenden Heckdalben, an denen die Boote vertäut werden, sollten auch bereits ausgetauscht sein. „Die wollten wir rausnehmen“, sagt Dietz, „aber die hängen so fest, die müssen bei den Rammarbeiten rausgerüttelt werden.“
Unklarer Zeitplan
Ursprünglich sollte der Mantelhafen ab Ostern wieder genutzt werden können. Aus Ostern wurde Pfingsten. Die erste Verzögerung war der Mauersanierung geschuldet, dann war es eine verspätete Stahllieferung. Ein neuer Zeitplan könne laut Stadtverwaltung aufgrund der Erkrankung nicht genannt werden.
Für Lutz Ackermann, der die neue Steganlage verbaut, bedeuten die Änderungen des Ablaufs, dass er ein drittes Mal einen Autokran einbestellen muss. „Ich muss abwarten, bis die Pfähle drin sind“, sagt er. Seine Stege können derweil liegen bleiben.
Nach Stadtangaben verursachen die Verzögerungen keine weiteren Kosten. Im Bereich der neuen Steganlage gibt es 35 Liegeplätze. Die Kosten für die Erneuerung der Steganlage gibt die Stadt mit 425.000 Euro an.