Der Iberlinger Wieber Allefanz gönnte sich zum fünften Geburtstag eine große Sause im Narrenschiff Renker und bot zur Erbauung des weiblichen Narrenvolks gleich sieben Büttenrednerinnen auf. Angela Reisch alias der Uhu und Barbara Schrader als Waldrapp gaben dabei ein ganz hervorragendes Team als Conférenciers ab und wurden immer wieder von Szenenapplaus unterbrochen.

Was 2015 aus einer Prosecco-Laune heraus entstanden war, ist heute fester Bestandteil der Überlinger Saalfasnacht und am vergangenen Samstag gleichsam die erste große Veranstaltung des kommenden Treibens in einer der närrischen Hochburgen am Bodensee. Die Spenden des närrischen Nachmittags, 943 Euro, gehen an die Mädels vom Überlinger Jugend Café

Das offene Mikrofon, also freie Redebeiträge, war von Anfang an das Konzept der Veranstaltung, die auch diesmal wieder ohne strenge Choreographie auskam. Blieb einmal eine der Büttendamen im Text hängen, gab es schnell einen Tusch von der Band Cellolitis, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch, ganz im Gegenteil.

Rund 80 Närrinnen, alle fürs "Narrenschiff" kostümiert, so auch die Matrosen der "Überlinger Stampfkapelle", strömten in das dekorierte Weinlokal. Dem Renker-Team rund um Wirtin Elke Renker flog der Applaus des Publikums für eine Verwöhn-Atmosphäre zu.

Politisch wurde es im Programm eher nicht, dennoch ließ sich das normale Stadtgeschehen herrlich durch den Kakao ziehen. Die Büttenrednerinnen beschäftigten sich mit den Alltagsproblemen auch mal aus der Sicht eines echten "Kerle".

Christel Schneider, die "Rampensau" des Wieber Allefanz – und dies ist ein Ehrentitel – machte den schwierigen Auftakt. Der "Kerl aus´m Städtle" beschäftigte sich unter anderem mit dem Gendersternchen, dem "Ruhepol" und der "Ruhepolin", und räumte die Lacher sofort ab.

Den gut positionierten Auftakt setzte Angelika Meßner als Hausfrau fort und erntete ebenfalls viel Applaus. Ursel Hillenbrand und Claudia Ermoneit gaben ihr Debüt und resümierten gekonnt pointiert über die Sommerhitze und über das Leben an der Seite Horst Schlämmers.

Susi Hilzinger gab wiederum die Hexe, die auch auf dem Narrenschiff nicht fehlen durfte, und die ein Höhepunkt des Nachmittags war, wie der stürmische Beifall für ihre Darbietung belegte.

Saskia Metzler strapazierte die Lachmuskeln als Elsbeth und ließ sich, im freien Vortrag, über den Landungsplatz als "Escape-Room" aus.

Die "Renkerin" bildete das Schlusslicht und sinnierte "wenn du mal anfangen sollst ganz zum Schluss ist das nicht einfach". Dies gelang ihr jedoch ganz hervorragend und der Beifall honorierte das.