Goldene Zeiten brechen für die Stadt Überlingen an, zumindest wenn man nach den Outfits der „sechs Richtigen“ von der Stadtverwaltung, inklusive Oberbürgermeister Jan Zeitler, gehen kann. Denn Letzterer setzte ganz auf „Glücksbringer“, um die Narren davon abzuhalten, das Rathaus zu stürmen.
Lotteriespiel der Rathäusler geht zunächst auf
Tatsächlich schien das Vabanquespiel der Rathäusler nach der Devise „6 aus 6“ zunächst aufzugehen. Immerhin gelang es, Narrenmutter Wolfgang Lechler und Narrenvater Thomas Pross durchs Ziehen von Quizfragen, die als Lottozahlen getarnt waren, eine Weile von ihrer Forderung nach dem Rathausschlüssel abzulenken.
Narrenbaum diesmal im Quiz kein Thema
Der Noch-OB schickte hämisch voraus, er frage dieses Mal auch nicht nach der Höhe des Narrenbaums. Denn hier hatte sich der Narrenvater im vergangenen Jahr etwas verschätzt.
Nachdem sich die Narrenmutter als Lottofee betätigt und die erste Zahlenkugel gezogen hatte, startete der OB mit einer Schätzfrage: Wer die Jüngste in der Runde seiner reizenden Assistentinnen sei? Pross lag auf Anhieb richtig, die Antwort sei hier aus Datenschutzgründen verschwiegen.
Der Ratstisch ist "kürzer als die Sitzungen"
Wie lange der Ratstisch sei, wollte Zeitler als Nächstes wissen. „Kürzer als die Sitzungen“, meinte der Narrenvater keck. Doch zum Glück kannte seine bessere Hälfte tatsächlich das richtige Maß: „Sieben Meter!“

Auch die anderen Rätsel waren für die Narrenobrigkeit leicht zu lösen. In welchem Gebäude empfindliche Gewächse nach der Landesgartenschau unterkommen sollen? Na klar, im neuen Pflanzenhaus. Das hatten die Narren sogar bildlich vor Augen, denn Zeitlers Gattin Annette Stoll-Zeitler und ihr Gartenschauteam hatten sich als mobiles Kakteenheim verkleidet und vor der Tribüne aufgebaut.
Ein Korb Fasnetsküchle als Bestechungsmittel
Und wie kann man bloß einen Seehas fragen, was man einem Kapitän wünsche, bevor er in See steche? „Immer eine Handvoll Wasser unterm Kiel“, kam prompt die Antwort von Narrenpolizist Peter Graubach. Im Nu waren alle Fragen gelöst.

Den Korb Fasnetsküchle, den Pross dem OB in Anspielung auf die Küchlinfahrt als Bestechung überreichte, bevor er ihn absetzte und bis Aschermittwoch zum „Ruderkönig“ ernannte, hätte es gar nicht mehr gebraucht, um den Weg ins Rathaus frei zu machen.