Drei Stufen Puffer sind am Seegold-Anlegeplatz noch zu erkennen, bevor der See auf das Kopfsteinpflaster tritt. Am Freitag liegt der Pegel auf 5,04 Metern (Messstelle Konstanz, Stand: 10 Uhr), die Stadt Überlingen beobachtet die Situation täglich, wie sie in einer Mitteilung erklärt.

Der Landungsplatz am Freitagmorgen. Hier sind noch ein paar Stufen Puffer, bis das Wasser auf den Landungsplatz tritt.
Der Landungsplatz am Freitagmorgen. Hier sind noch ein paar Stufen Puffer, bis das Wasser auf den Landungsplatz tritt. | Bild: Cian Hartung

Sie verweist auf die Vorhersagen der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg. Demnach soll der Pegel nicht über 5,10 Meter steigen, die maximale Tendenz der Berechnung geht bis zu fast 5,15 Metern. „Eine konkrete Gefährdung sehen wir aktuell nicht“, sagt Pressesprecherin Andrea Winkler. „Sollte es die Lage jedoch erfordern, können kurzfristig Sandsäcke gefüllt und je nach Bedarf eingesetzt werden.“ Die Feuerwehr Überlingen verfüge für einen solchen Fall über eine leistungsfähige Sandsackfüllanlage.

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Darüber hinaus würden, je nach Entwicklung, Wege oder Wegabschnitte aus Sicherheitsgründen gesperrt und mit Hinweisschildern versehen. So musste bereits am Montag der Weg auf Höhe des Badgartens bis zum Gondelhafen gesperrt werden. „Dies war aufgrund der starken Regenfälle und des Anstiegs des Bodensees notwendig, da der Wellenschlag sich jederzeit über den Weg ausbreiten kann“, sagt Andrea Winkler.

Sicher bis Pegelstand von 5,68 Metern

Gesperrt ist auch der Fußweg an der Kellerwerft. Er liegt tiefer als andere Wege, weil hier eine Slipanlage quert, über die Boote vom See in die Werft gezogen werden. Dieser Bereich steht komplett unter Wasser, und somit auch das Tor, das in die Werkstatt führt. Doch ist bislang kaum Wasser in das Gebäude eingedrungen, sagte Karsten Timmerhern, Mitgeschäftsführer der Kellerwerft. Beim Bau des Gebäudes habe man vorgesorgt. „Es war bekannt, dass die Hochwassergrenze bei 4,80 Metern liegt.“ Ab diesem Pegel werden Schottwände aufgestellt: zweilagige Bretter, deren Zwischenraum mit Sand gefüllt wird.

Die hinter der Slipanlage liegende Werkstatt der Kellerwerft ist momentan noch nicht gefährdet.
Die hinter der Slipanlage liegende Werkstatt der Kellerwerft ist momentan noch nicht gefährdet. | Bild: Hilser, Stefan

Alle Schotten dicht: Das kann in Bezug auf die Kellerwerft gesagt werden. „Die Schottwände sind so gebaut, dass wir auch das 100-jährige Hochwasser verkraften würden, das liegt bei 5,68 Metern.“ Wenn das Wasser zum aktuellen Pegel von 5,04 Metern weiter steigt, müssten sie gegebenenfalls höhere Schottwände einziehen.

Hochwasser schränkt Betrieb ein

Ob es in der Theorie bei noch mehr Wasserdruck funktioniert, müsse sich dann herausstellen. Momentan seien nur ein paar Pfützen im Gebäude, und im „Pumpensumpf einer Grube“. Zwei Pumpen stünden für alle Fälle bereit. Timmerhern beschreibt es dennoch als „ein komisches Gefühl, wenn man hinter der Schottwand steht und vorne steigt das Wasser“.

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Auch wenn alles dicht bleibt, schränkt das Hochwasser den Betrieb der Kellerwerft ein. Es können keine Boote hereingezogen werden, und auch nicht mehr freigegeben werden. So seien die Arbeiten an einem historischen Segelboot zwar abgeschlossen, es ist in der abgeschotteten Werft momentan aber gefangen. Er könne sich nicht erinnern, wann der Bodensee jemals über eine so lange Zeit so hoch gestanden hat.