Isolde Riede und Peter Kainrath sprachen anderen Badegästen aus dem Herzen. In einem Leserbrief nannten sie es einen „Skandal“, dass man ins Westbad nur nach vorheriger Reservierung gelange, und dass dort Saisonkarten keine ausgegeben würden. Das Bad sei ein wichtiger sozialer Treffpunkt, schrieben sie in einem Leserbrief, und verwiesen aufs Ostbad, wo Besucher eingelassen werden, so lange die coronabedingte Höchstzahl nicht erreicht ist. Ihre Kritik verbinden sie mit dem Hinweis auf den in diesem und nächstem Jahr generell beschränkten Zugang zum See im Westen der Stadt, Stichwort Landesgartenschaugelände.
Einzelverkauf teurer
„Keiner kann die Sonderregelung für das Westbad verstehen“, schrieb Margit Stadler an unsere Redaktion. „Wir Ältere, seit Jahrzehnten treue Stammgäste, können das nicht. Kein PC, kein Handy und oft auch nicht die finanziellen Mittel, um so viel zu bezahlen“, meinte Stadler, und verwies damit auf den gegenüber der Saisonkarte teureren Einzelverkauf.

Westbad reagiert auf Kritik
Das Westbad reagiert nun auf die Kritik. Wie Betriebsleiter Peter Koop gegenüber dem SÜDKURIER mitteilte, können ab Donnerstag, 25. Juni, Saisonkarten gekauft werden. Wegen der verkürzten Saison seien sie günstiger als im Vorjahr und ermöglichen es dem Inhaber, ohne Anmeldung das Bad zu betreten. Für die Dauerkarteninhaber werde ein Puffer vorgehalten, so dass mit der Saisonkarte auch die Garantie für einen Einlass ins Bad verbunden ist. Zudem reagierte das Westbad auf Kritik an der aufwändigen Online-Reservierung und schafft ab Anfang Juli zusätzlich die Möglichkeit, Tickets vorab bei der Tourist-Information am Landungsplatz zu erwerben.
Koop wirbt für Verständnis
Koop bittet um Verständnis für die Beschränkungen: „Wir durften unsere Betriebe, die Bodensee-Therme Überlingen und das Strandbad West, nur öffnen, wenn wir die strengen Auflagen des Landes erfüllen und mussten dafür ein sehr detailliertes Betriebskonzept erarbeiten.“ Eine Voraussetzung für die geduldete Öffnung sei eine Zugangskontrolle sowie eine Festlegung der Maximal-Anzahl der Badegäste, die gleichzeitig im Hause (Therme und Strandbad) sein dürfen. Eine solche Vorgabe könne am besten durch ein Online-Buchungssystem gesteuert werden. Im Westbad dürfen sich demnach maximal 750 Badegäste gleichzeitig aufhalten. Koop: „Das ist an einem heißen Sommertag leider sehr wenig.“ Koop sagte weiter: „Wir können allen unseren Gästen versichern, dass wir, sobald wir unseren Normalbetrieb wieder aufnehmen dürfen, umgehend unser umfangreiches Angebot inklusive aller Tarife und Ermäßigungen wieder anbieten. Auch für uns und unsere Mitarbeiter stellt diese neue Situation eine echte Herausforderung dar und wir bitten um Verständnis.“