Die Landesgartenschau (LGS) hat Überlingen neben schönen Erinnerungen auch attraktive neue Parkanlagen hinterlassen. Mehr Flächen bedeutet aber auch mehr Arbeit für das Team der Abteilung Grünflächen, Umwelt und Forst (GUF). Wie viel genau wollte der SÜDKURIER im Oktober wissen. Die Pressestelle hielt sich damals bedeckt und kündigte eine Beantwortung im nächsten Jahr an. Nach einem Bericht über diese Vorgehensweise trafen die Informationen dann doch dieses Jahr in der Redaktion ein.

Vor LGS 14 Hektar betreut

Die städtischen GUF-Mitarbeiter betreuten vor 2021 Parkanlagen auf einer Fläche von insgesamt 14 Hektar, heißt es nun aus dem Rathaus. Mit Ende der LGS wären allein mit dem Uferpark sechs Hektar hinzugekommen, teilt die Pressestelle mit. Die Rosenobel- und Menzinger-Gärten steuern noch einen weiteren halben Hektar bei. „Die Villengärten mit ca. 1,5 Hektar sind durch die LGS aufgewertet worden und benötigen daher eine intensivere Pflege“, heißt es weiter im Text. Dem ist hinzuzufügen, dass auch das im Frühsommer eröffnete Pflanzenhaus mit der Kakteensammlung und das neue Beet mit winterharten Exemplaren im denkmalgeschützten Stadtgarten von den Mitarbeitern gepflegt werden.

Der Zuwachs an Arbeit ist also beträchtlich. Hat sich die Zahl der Mitarbeiter entsprechend entwickelt? „Das Personal der Abteilung, Grünflächen, Umwelt und Forst wurde nicht aufgestockt“, antwortet die Pressestelle. Es gebe jedoch zwei zusätzliche Mitarbeiter in der Stadtgärtnerei. Dazu habe man im Laufe des Jahres „externe Dienstleister insbesondere bei der Staudenpflege im Uferpark und den Menzinger Gärten eingesetzt“, informiert die Stadt weiter.

Regelmäßiger Pflegerückschnitt

Eine besondere Herausforderung stellt der Uferpark nicht nur durch seine Größe dar. Die Staudenflächen müssten regelmäßig von Fachpersonal gepflegt werden, so die Pressestelle. Dazu benötigten die „Gehölzpflanzungen auf dem Ost-Hügel entlang der neuen Bahnhofstraße und die Heckenstreifen entlang von Wegen und Einfriedungen im Uferpark“ ein- bis zweimal jährlich einen Pflegerückschnitt. Als besonders arbeitsintensive Bereiche nannten Fachleute schon vor der LGS die Weidensetzlinge an den Steilböschungen im Uferpark. Diese sollen in diesem Winter erstmals abschnittsweise durch die Gärtner der Stadt zurückgeschnitten werden.

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Für ein abschließendes Resümee sei dieses Jahr noch nicht geeignet, da in den ersten Monaten noch Rückbauarbeiten stattgefunden hätten, die von der Landesgartenschau-Gesellschaft abgerechnet werden, antwortet die Verwaltung auf die Frage nach einem ersten Resümee. Zudem stünden noch erstmalig anfallende Arbeiten an. „Insofern lässt sich der absolute Aufwand für die dazugekommenen LGS-Flächen noch nicht mit belastbaren Zahlen darstellen“, so die Auskunft. Auch ohne konkrete Daten wird deutlich, dass – anders als vor der Gartenschau behauptet – Folgekosten einzuplanen sind. Es werden entweder mehr Mitarbeiter in der Abteilung GUF benötigt oder es müssen Aufträge an Dienstleister vergeben werden.

Befürchtete Vermüllung bleibt aus

Eine positive Nachricht kam aus der Stadtverwaltung: „Die im Vorfeld geäußerten Bedenken wegen potenzieller Vermüllung der Flächen bestätigen sich bislang zum Glück nicht.“ Dies sei auch dem Einsatz der ehrenamtlichen Stadtverschönerer zu verdanken, ohne die „unsere Anlagen nicht so blitzsauber gehalten werden könnten.“ Nach Ende der LGS haben einige freiwillige Helfer einfach weiter gemacht und sind regelmäßig in ihren pinken Jacken mit Müllzange und Eimer unterwegs.