Nur noch knapp sechs Wochen müssen die Narren warten. Dann wird die Fasnet am Dreikönigstag offiziell eingeläutet. Oder auch eingeschnellt, zumindest in Überlingen. „Die Stimmung ist super, wir freuen uns sehr auf die Fasnet“, sagt Tobias Mezger, Pressesprecher der Narrenzunft Überlingen.

Im Großen und Ganzen bleibt die Fasnet mitsamt ihren Veranstaltungen in Überlingen so, wie es die Überlinger kennen. Doch eine große Neuigkeit gibt es: Das Narrenkonzert findet 2024 nicht statt. Grund ist der Zeitraum der Fasnet, der mit gerade einmal fünf Wochen entsprechend kurz ausfällt.
„Normalerweise hält uns das nicht davon ab, ein Narrenkonzert auf die Beine zu stellen“, betont Tobias Mezger. Doch ausgerechnet dieses Mal findet auch noch der Narrentag des Viererbundes in Oberndorf statt – genau an dem Wochenende, an dem die Überlinger eigentlich ihr Narrenkonzert aufgeführt hätten.
Kein Narrenkonzert, dafür ein Narrentheater
Um den Fans des alljährlichen Narrenkonzertes eine Alternative zu bieten, organisiert die Zunft nun ein Narrentheater. Es findet vom Freitag, 19. Januar bis Dienstag, 23. Januar statt. Weil der Kursaal am See an diesem Wochenende bereits reserviert ist, weicht die Zunft ins katholische Pfarrzentrum aus.
„Dort haben wir zwar weniger Platz als im Kursaal, aber immerhin können wir etwas auf die Beine stellen“, sagt Tobias Mezger. Insgesamt 200 Plätze gibt es im Pfarrzentrum, im Kursaal sind es 370. Was unverändert bleiben soll, ist der Tenor des Narrentheaters. Wie jedes Jahr geht es thematisch um die Geschehnisse in Überlingen – nur eben diesmal in Form eines Theaterstückes mit drei Akten.
Karten fürs Narrentheater gibt es ab 12 Euro
Auch die Eintrittspreise bleiben gleich: Karten für das Narrenkonzert gibt es wie in den vergangenen Jahren ab 12 Euro. Während der Eintritt gleich bleibt, sinken die Preise für Getränke und Speisen. „Die Zunft kümmert sich selbst um Essen, Trinken und Bedienung. Deswegen können wir die Preise hier im Vergleich zum Kursaal etwas runterschrauben“, erklärt Mezger.
Jugendzelt hinter der Kapuzinerkirche geplant
Abgesehen vom Narrentheater, das im katholischen Pfarrzentrum stattfindet, sollen die üblichen närrischen Veranstaltungen standardmäßig wieder im Kursaal stattfinden – zum Beispiel der Kinderball am Rosenmontag. „Wir haben noch keine endgültige Bestätigung, gehen aber davon aus, dass das klappt“, sagt Tobias Mezger.
Zusätzlich baut die Narrenzunft wieder ein Zelt für die Jugend hinter der Kapuzinerkirche auf. Dort finden laut Stadtverwaltung zwei bis drei Veranstaltungen statt. Bei der Bewirtung wird die Zunft vom Überlinger Jugendreferat unterstützt. „Dieses Mal bekommt das Zelt auch einen Boden. Beim letzten Mal wurde es nämlich eine richtige Matschparty“, erinnert sich Pressesprecher Mezger. Er selbst freut sich sehr auf die Fasnet – „hoffentlich mit guter Laune, schönem Wetter und begeisterten Narren“.
Narrentag des Viererbunds in Oberndorf vom 26. bis 28. Januar
Auch die Hänselezunft in Überlingen sieht der fünften Jahreszeit schon erwartungsvoll entgegen. Ein großes Juhu gab es bei der diesjährigen Hänseleversammlung am vergangenen Freitag im katholischen Pfarrzentrum wegen dem anstehenden Narrentag in Oberndorf vom 26. bis 28. Januar.
Narrentag Oberndorf
Der Narrentag findet nur alle vier Jahre statt, abwechselnd in einer der Viererbundstädte (Überlingen, Rottweil, Elzach und Oberndorf). Um die Organisation und das Programm des Narrentags vorzustellen, reiste Marco Pfisterer, Zunftmeister der Narrenzunft Oberndorf, extra zur Hänseleversammlung nach Überlingen.

Pfisterer erklärte zum Beispiel, dass es während des Narrentags keinen Platz für Autos in Oberndorf gebe. Besucherparkplätze seien außerorts eingerichtet, von dort aus gebe es einen Shuttle-Service. Weiter teilte der Zunftmeister mit, dass sich die Oberndorfer entschlossen haben, den Umzug von oben nach unten zu springen. Als Gründe gibt er die „schwierige topografische Lage“ – Oberndorf ist in eine Ober- und Unterstadt aufgeteilt – und die „mangelnden Fitness“ der Hästräger an.

Das Zentrum des närrischen Treibens liegt am Narrentag-Wochenende in der Oberstadt. Dort öffnen etwa 60 Bars und Besenwirtschaften ihre Türen. Sie verkaufen auch ein spezielles Narrentags-Bier, kündigt Zunftmeister Marco Pfisterer an.
Im Hinblick auf die große närrische Veranstaltung in Oberndorf richtet er sein Wort an die Überlinger Hänsele: „Bitte zeigt bei uns richtiges Narren. Der Narr soll unerkannt bleiben und während des Umzugs nicht betrunken sein. Bitte geht rücksichtsvoll miteinander um. Juhu!“