Die Spendenaktion „Narr mit Herz“ wird zum Verein: 40 Gründungsmitglieder haben ihn in der Gaststätte „Anusch‘s Pub“ ins Leben gerufen. Nach seiner Eintragung beim Finanzamt wird der Verein sich „Narr mit Herz e.V.“ nennen. Die von Uwe Frassmann vorgestellte Satzung nahmen die Mitglieder einstimmig an. Anlass für die Gründung war unter anderem, dass die auszustellenden Spendenbescheide vereinfacht werden können und dass die Arbeit nicht nur auf den Schultern von Initiator und Organisator Michael Reutlinger liegt. „Ich möchte, dass die Aktion weiterläuft und künftig abgesichert ist“, sagte er.
Insgesamt wurden bisher 46 Organisationen bedacht
Der Gastronom hatte im Jahre 2000 „Narr mit Herz“ ins Leben gerufen. Seitdem werden während der Fasnet in Überlingen Bändel verkauft und der Erlös kommt wechselnden Vereinen und Institutionen zugute, der Schwerpunkt liegt auf sozialen und wohltätigen Organisationen sowie in der Jugendarbeit. Ein Bändel kostet aktuell 3 Euro, viele Käufer erhöhen ihre Spende noch. Seit der Gründung sind so 169.043 Euro an Spenden zusammengekommen, 46 verschiedenen Vereine und Institutionen wurden bislang bedacht.
In diesem Jahr waren es 18.150 Euro, der zweithöchste Betrag in der Geschichte der Aktion. Allein beim in Anusch‘s Pub ausgerichteten 17. Männerkaffee waren 4120 Euro gesammelt worden, seit dem Start im Jahr 2007 insgesamt 32.826 Euro. Schon bei der ersten Aktion im Jahre 2000, bei der 500 Bändel für drei Mark verkauft worden waren, kamen 3000 Mark zusammengekommen.

Der Gedanke hinter „Narr mit Herz“
„Mein Grundgedanke war, dass an der Fasnet viele aus den unterschiedlichsten Gründen nicht teilnehmen können, obwohl sie vielleicht wollen“, hatte Reutlinger einst gegenüber dem SÜDKURIER den Sinn der Aktion erläutert. „Wer während der Fasnet genug Geld für ein Viertele oder einen Sekt hat, der kann auch ein bisschen für einen sinnvollen Zweck spenden.“ Inzwischen gesundheitlich beeinträchtigt, möchte der 58-Jährige, dass mittels der Vereinsgründung die Aktion auf viele Jahre weitergeführt werden kann. „Alleine kann ich das nicht mehr stemmen“, erläuterte Michael Reutlinger. „Es ist jetzt fast zu einem Fulltime-Job geworden.“

Spenden sollen in der Stadt etwas bewirken
Wichtig ist ihm weiterhin, dass die Spenden vor Ort bleiben sollen. „Hier bei uns gibt es genügend Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind“, sagte Michael Reutlinger. „Davon werden wir nicht abweichen.“ Außerdem legt er großen Wert darauf, dass nach wie vor insbesondere Kinder und Jugendliche von der Aktion profitieren sollen. „Es ist besser, wenn sie eine Tätigkeit haben, als dass sie auf der Straße herumlungern.“
Anmerkung: In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir Sybille Lembcke als Kassiererin bezeichnet. Das war ein Fehler. Sie ist Schriftführerin.