Markus Dufner weiß, wie man große Sportveranstaltungen organisiert. Die Beachdays in Überlingen gehören zum Programm des Eventmanagers, die Tennisveranstaltung Überlingen Open, außerdem im Herbst die Kinderolympiade. Früher organisierte er auch den Überlinger Halbmarathon. Doch war ihm „der logistische und personelle Aufwand zu groß“, wie er beschreibt. Entlang der langen Laufstrecke zwischen Landungsplatz und Klosterkirche Birnau, an der er für die Sicherheit von Läufern und Passanten verantwortlich war, herrschte ein großer Personalaufwand. Er wollte eigentlich keine Laufveranstaltung mehr organisieren. Jetzt macht er es trotzdem. Warum?
Zwei Kilometer
Am Sonntag, 21. Mai startet erstmals der von Dufner und seiner Firma MCD Sportmarketing organisierte „Volksbank Überlingen Run“. Entscheidend ist dabei der Ort: Der Lauf findet im Uferpark der Landesgartenschau statt. Die Runde, die es hier zu laufen gilt, ist nur zwei Kilometer lang. Dafür muss sie bis zu sieben Mal gemeistert werden.

Eine kürzere Distanz bedeutet für Dufner erheblich weniger Streckenposten. 20 müsse er einsetzen, im Vergleich zur Halbmarathonstrecke, ist das weniger als die Hälfte. Personell unterstützt wird er vom Turnverein aus Ausrichter des Laufs, sportliche Beratung erhält er vom Laufteam Endorphinos und vom Spitzenläufer Benedikt Hoffmann.
Ticketverlosung, Anmeldung und Programm
Traumhaftes Gelände
Das kompakte Gelände einerseits, aber auch der Blick auf Bodensee und Berge, haben es Dufner angetan. So sehr, dass er auf die Frage seines Hauptsponsors Volksbank, ob er nicht vielleicht doch wieder in die Organisation von Laufveranstaltungen einsteigen will, Ja sagte. Bei einer Proberunde über die zwei Kilometer im Uferpark betonte Dufner noch etwas anderes: Es gehe nicht nur um den Lauf als solchen, sondern um die Belegung des Uferparks, „damit wir hier unseren Bürgerpark bekommen“.

Von Uferpark zu Bürgerpark
„Uferpark“: Das war die Bezeichnung während der Landesgartenschau. Als „Bürgerpark“ wurde der Park in den Unterlagen der Stadt immer für die Zeit nach der LGS bezeichnet. Das Gelände am See kann in der Realität aber nur dann zu einem Bürgerpark werden, wenn die Bürger ihn auch nutzen. Dufner will dabei helfen: „Der Park gibt mehr her als nur Spazierengehen.“ Er hoffe, mit seiner Laufveranstaltung auch Besucher anzusprechen, denen es nicht ums Rennen geht, sondern ums Jubeln – und um die gesellschaftliche Begegnung. „Ich will ein Familiending daraus machen“, beschreibt er. Zum Programm am 21. Mai, dem Sonntag nach Christi Himmelfahrt, gehören deshalb nicht nur die Läufe, sondern auch Musik und Grillwurst.
Im Sportprogramm stehen Bambini und Schüler-Läufe auf dem Plan, außerdem Distanzen über vier, über zehn und über 14 Kilometer. Letztere entspricht einem Drittel der Marathonstrecke. Sprich, die Teilnehmer dieses Laufs absolvieren die Uferparkrunde sieben Mal.
Keine Bestzeiten
Die Strecke wird in den einschlägigen Foren, über die sich Langstreckenläufer kundig machen, als „Naturlauf“ beschrieben. Wie Dufner von seinen sportlichen Beratern, dem Läuferteam Endorphinos aus Überlingen erfuhr, sei das Stichwort „Naturlauf“ ein Signal dafür, dass es sich um eine landschaftlich schöne Strecke handelt, auf der aber keine Bestzeiten erzielt werden können.
Auf Bestzeiten kommt es dem Sportmanager in diesem Fall auch gar nicht an, sondern auf beste Laune. Die Teilnehmerzahl bei den Hauptläufen wird auf jeweils 200 Teilnehmer begrenzt. Zumindest für die Premiere, wie Dufner erklärt. Erst wolle er das Konzept testen, er gehe aber davon aus, dass die Veranstaltung wegen ihrer einzigartigen Location gut angenommen wird und 2024 eine Fortsetzung findet.