Wovon werden wir in Zukunft satt und was essen die anderen auf der Welt? Über dieses Thema sprach Benedikt Härlin am Freitag in der Alten Fabrik in Uhldingen-Mühlhofen vor vollem Saal. Härlin war zur Eröffnung des Überlinger Weltackers gekommen. Der gebürtige Stuttgarter ist Initiator des Weltackers und arbeitete 2008 an der Erstellung des Weltagrarberichts mit. Der Bericht kam unter anderem zum Ergebnis: „Unser Ernährungssystem ist eine der wichtigsten Ursachen für Klimawandel, Artensterben, Umweltverschmutzung, Wasserknappheit, Krankheiten, Armut und Kinderarbeit“.
Sie leben und arbeiten in Berlin und sind nun an den Bodensee gekommen, um uns einen Acker zu erklären, was hat es damit auf sich?
Die 2000 Quadratmeter des Weltackers sind ja kein echter Acker, sondern eine Miniaturausgabe der gesamten Ackerfläche der Welt und die beträgt cirka 1,5 Milliarden Hektar. Ich freue mich sehr, dass mit diesem Projekt zur Landesgartenschau in Überlingen ein Gefühl dafür vermittelt werden kann, über die Verantwortung, die wir als Verbraucher für unsere Ernährung tragen.
Was also können wir als Verbraucher genau tun, geht es hier wieder ums Sparen?
Nein, nicht sparen, sondern Umwelt schonen und darauf achten, wie es den Kreaturen auf unseren Äckern geht, und den Menschen, die das, was wir essen, produzieren. Zum Beispiel die Tomaten. Wie werden die angebaut, gepflückt und wie weit und wohin gefahren?
Warum ändert die Politik nicht die Richtlinien für artgerechte Tierhaltung und umweltgerechte Anbaumethoden?
Oh, das gelingt der Politik sehr schnell, wenn ihr eigenes Überleben davon abhängt. Wir als Verbraucher müssen also ordentlich Druck auf die Politiker ausüben, am besten gleich bei der kommenden Europawahl am 26. Mai.