Spanferkelkaree, Wachtelbrüstchen oder Entenragout, Fischsuppe Bouillabaisse, Bodensee-Egli oder Confiserie-Trüffelpralinen: Zahlreiche Spezialitäten haben die Linzgau-Köche während ihres Feinschmeckerabends im großen Tagungssaal „Konstanz“ des Auto- und Traktormuseums offeriert. 350 Gäste rochen, schmeckten, probierten und genossen das, was sich ihnen an den Ständen der Köche alles darbot.
Zu den 15 verschiedenen Speisen gab es Weine und weitere regionale Produkte aus und um den Linzgau. Von jedem Gericht gab es eine wohl dosierte Portion, einen „Magenfuchser“, der noch mehr Lust machte auf die anderen kulinarischen Probier- und Kabinettstückchen. Die Linzgau-Köche haben sich seit zwei Jahrzehnten als eigene Marke im Bodenseekreis etabliert und vermarkten sich, ihre Häuser und ihre Küche gemeinsam.

Meßkircher neu bei Linzgau-Köchen dabei
In den zurückliegenden 20 Jahren ist mancher Koch altersbedingt ausgeschieden, doch neue, junge Köche drängen in den hochdekorierten Club nach. Frederik Bücheler zählt dazu. Er hat gerade in Meßkirch-Menningen das Restaurant „Adler Leitishofen“ seiner Eltern übernommen und stellte sich mit seiner Fischsuppe Bouillabaisse aus Lachsforelle, Seeteufel und Safran-Kartoffeln vor. „Es ist eine richtig gute Veranstaltung mit verschiedenen Kollegen, bei der jeder was anderes kocht, da macht es auch Spaß, sich zu präsentieren“, erläuterte er, seine Küche als regional geprägt bezeichnend.


Heiligenberg ist jetzt ebenfalls vertreten
Auch das erste Mal dabei war Karl Norbert Leykauf vom „Bayerischen Hof“ in Heiligenberg, der gebratene Wachtelbrüstchen auf mariniertem Rotkohl anbot. „Ich wurde gefragt, ob ich mitmache. Das war eine Ehre für mich und eine Selbstverständlichkeit, dass man da mitmacht“, sagte er. Seine Küche bezeichnete er als regional-badisch mit internationalem Einfluss, „aber nichts Bayerisches“.

Roman Pfaff, der das „Gasthaus Löwen“ in Frickingen-Altheim vor acht Jahren von seiner Mutter Isolde übernommen hat, bot einige Meter weiter dreierlei Kürbis an: Jarrahdale, Sweet Dumpling und Hokkaido. „Wir versuchen, naturnahe Küche zu machen, aus einem regionalen Zutatenpool und da lassen wir uns schön von der Saison leiten.“ Es sei eine schöne Sache, dass sich die Köche jedes Jahr treffen, fasste er den Gourmetabend zusammen.

Ein alter Hase ist Andreas Liebich vom „Romantik-Hotel Johanniter-Kreuz“ aus Überlingen-Andelshofen, der für seine regionaltypische und leichte Küche mehrfach ausgezeichnet worden ist. Liebich bot Rehbratwurst mit Gänseleberschaum und Wildpreiselbeeren an. „Eine interessante, abwechslungsreiche Küche, dabei Leidenschaft gepaart mit hochwertigen Produkten, nach Möglichkeit bio und regional – aber nicht nur“, umriss er seine Küche. Den Gourmetabend bezeichnete er als „schönen Event“ mit einem „schönen Zusammenhalt unter den Kollegen. Da sieht man, dass es nur im Team geht“.


„Gemeinschaftlich zeigen, was wir können“
Peter Vögele vom „Landgasthof zum Adler“ in Überlingen-Lippertsreute wiederum ist von Anfang an dabei, hatte Kalbsbäckle mit Frischkäse-Gnocchi und Gremolata, eine Kräuter-Würzmischung der lombardischen Küche, vorbereitet. „Ich möchte einfach ein tolles Handwerk an den Tag legen, bei dem man ohne viel Schnick-Schnack die Produkte für sich sprechen lassen kann“, sagte er zu seiner Küche.

Für den Gourmetabend hat Vögele nur lobende Wort parat. „Es ist wunderbar, dass man hier all die Kollegen trifft, zu denen freundschaftliche Verhältnisse bestehen“, sagte er. „Gemeinschaftlich können wir zeigen, was wir können. Alle unter einen Hut zu bringen, ist etwas ganz Schönes. Da freut man sich jedes Mal drauf.“

Njoschi Weber, der zusammen mit Erich Schütz das Kochereignis organisiert, zeigte sich erfreut. „Ein gelungener Feinschmeckerabend“, sagt er. „Nach der Show ist vor der Show, gern wieder“, seien sich die Beteiligten der großen Gastrofamilie einig gewesen. Solche gemeinsamen Präsentationen trügen zur Kultur in hohem Maße bei, sagte Weber. „Auch wir von der Redaktion der ‚Südland Köche‘, mein Partner Erich Schütz und unser Team freuen sich auf ein nächstes Mal.“