Vor und in Unteruhldingen kam es am Montag gegen 16.30 Uhr zu zwei Unfällen mit nur einer Verursacherin. Laut der Polizei waren insgesamt sechs Fahrzeuge in das Unfallgeschehen verwickelt. Vier Personen zogen sich Verletzungen zu. „Eine Person war eingeschlossen und musste von der Feuerwehr befreit werden“, wie Martin Scheerer, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands, mitteilt.
Nach Angaben der Polizei war die 59-jährige Unfallverursacherin mit ihrem weißen Ford in Richtung Meersburg unterwegs und geriet bereits auf der L201 vor dem Ortseingang in den Gegenverkehr. Ein entgegenkommender 24-Jähriger wich ihr aus und prallte mit seinem Seat in die Leitplanke. Eine 36-jährige Audi-Fahrerin hinter dem Seat konnte einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Die Spiegel der beiden Fahrzeuge streiften sich, berichtet die Polizei.
Unfallverursacherin fährt weiter
Trotz der entstandenen Schäden fuhr die 59-Jährige zügig weiter und setzte innerorts auf der Meersburger Straße (L201) zum Überholen des vorausfahrenden Toyotas einer 31-Jährigen an, worauf es an einer Bushaltestelle an der Einmündung zur Bergstraße zum Hauptunfall kam.
Bei dem missglückten Manöver kollidierte die Autofahrerin mit dem Heck eines entgegenkommenden VW und im Anschluss seitlich mit dem überholten Toyota. Erst als ihr Ford, von diesem abgewiesen, mit einem aus Meersburg kommenden weiteren Toyota einer 60-Jährigen frontal zusammenstieß, endete die folgenschwere Irrfahrt, teilt die Polizei mit.
„Um 16.37 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren von Uhldingen-Mühlhofen und Meersburg zur Unfallrettung alarmiert“, erklärt Feuerwehrpressesprecher Martin Scheerer. „Da weitere Notrufe eingingen, wurde das Alarmstichwort von der Integrierten Leitstelle Bodensee-Oberschwaben auf H3 VU erhöht und die Freiwillige Feuerwehr Daisendorf, der Rüstwagen der Freiwilligen Feuerwehr Überlingen sowie die interkommunale Führungsgruppe dazu alarmiert.“ Die Kennung H3 steht für große technische Hilfe, VU für Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen. Eingeklemmt war entgegen erster Annahme laut Scheerer niemand.
Der Rettungsdienst betreute die Verletzten. Die Unfallverursacherin und die 60-jährige Toyota-Fahrerin waren schwer verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden, heißt es weiter im Polizeibericht. Der 36-jährige Fahrer des VW und die gleichaltrige Fahrerin des Audi zogen sich eher leichte Blessuren zu.
„Die Feuerwehren sperrten die Unfallstelle ab und stellten den Brandschutz sicher. Später wurde der Bereich für die polizeiliche Unfallaufnahme ausgeleuchtet“, erklärt Feuerwehrpressesprecher Scheerer. Während der Einsatzmaßnahmen war die Meersburger Straße mit ihren Zufahrten komplett gesperrt. Der Polizei zufolge dauerte die Vollsperrung bis etwa 20.45 Uhr an.
Gesundheitliche Ursache möglich
Insgesamt beläuft sich der Schaden, samt der in Mitleidenschaft gezogenen Bushaltestelle und einem beim Unfall beschädigten Wahlplakat, auf rund 50.000 Euro, schätzt die Polizei. Der Ford, einer der beiden Toyota und der VW waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Die Polizei Überlingen hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen und schließt eine gesundheitliche Ursache aktuell nicht aus. Der 59-Jährigen drohen mehrere Anzeigen.
Im Einsatz waren laut Kreisfeuerwehrverband neben Polizei und Rettungsdienst die Feuerwehren mit 66 Einsatzkräften und zwölf Fahrzeugen. Ein Bild der Lage vor Ort verschafften sich Kreisbrandmeister Alexander Amann und Bürgermeister Dominik Männle.