Manfred Dinort

Unter der Bezeichnung „Konversion Papierfabrik“ wird das ehemalige Fabrikareal neu überplant, um das Gelände für eine Wohnbebauung und gewerbliche Zwecke nutzen zu können. Jetzt stellte die Karl-Gruppe, die Besitzerin des Areals, bei der Gemeinde den Antrag auf eine vorgezogene Baumaßnahme.

Geplant ist, das Bodenmanagement und den Bau von Lärmschutzvorkehrungen entlang der B 34 vorzuziehen, um damit die Arbeitsabläufe zu vereinfachen und ökonomischer zu gestalten. „Es macht keinen Sinn, das laufend anfallende Material erst anderswo zwischenzulagern, wenn es auch gleich eingebaut werden kann“, so beurteilte Bürgermeister Stefan Kaiser die Situation in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses.

Lärmschutzwall aus Abbruchmaterial

Die Vorgabe des Regierungspräsidiums, einen Mindestabstand von zwanzig Metern zur B 34 einzuhalten, mache bei dieser Maßnahme wohl keinen Sinn, so der Bürgermeister. Die Details der Planung stellte Bauamtsleiter Rainer Fechtig vor. Geplant ist, entlang der B 34 einen bis zu 2,50 Meter hohen Lärmschutzwall aus unbelastetem Abbruchmaterial zu errichten. Der Wall wird entsprechend moduliert, damit er sich besser in die Umgebung einfügt.

Das könnte Sie auch interessieren

Aufgesetzt werden 1,50 Meter hohe Betonelemente, sodass eine maximale Höhe von vier Metern erreicht wird. Zum Bodenmanagement gehören auch die Festlegung der geplanten Baufelder und die höhenmäßige Planung der Erschließungsstraßen. Ausgespart und nicht aufgefüllt werden die Flächen, auf denen Tiefgaragen geplant sind.

Albufer soll geschont werden

Im öffentlichen Grünbereich mit einem Geh- und Radweg entlang des Albufers verbleiben bestimmte Kellerbereiche, die tiefer als die Albufersohle liegen. Diese Bereiche werden lediglich verfüllt, um den Albuferbereich nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Nur die Bodenplatten werden perforiert, um die Wasserdurchlässigkeit zu gewährleisten.

Insgesamt, so stellte Stefan Kaiser fest, liegen die Abrissarbeiten im Zeitplan und sollen bis Ende des Jahres zum Abschluss gebracht werden. Dann werde man ein bis zwei Jahre für die Erschließungsarbeiten für das geplante Wohngebiet und den kleineren Gewerbebereich benötigen.

Abbrucharbeiten: Rückblick und Ausblick

Nach der vorläufigen Planung sollen auf dem Areal 381 neue Wohneinheiten entstehen, davon 336 im südlichen Bereich und 45 nördlich der Bahnlinie, Wohnraum für fast tausend Menschen. Ein Projekt, das auch in Zusammenhang mit dem geplanten Zentralklinikum von Interesse wäre.

Das Areal gehört der Karl-Gruppe und die Abbrucharbeiten werden auch in eigener Regie durchgeführt. Mit dem Rückbau der vorhandenen ober- und unterirdischen Anlagen wurde im Frühjahr 2017 begonnen.

Anschließend begannen die Entkernungsarbeiten, bei denen Fremdstoffe wie Holz, Kunststoffe und größere Glaselemente entfernt und fachgerecht entsorgt wurden. Im nächsten Schritt erfolgte der Abbruch des sogenannten "Kopfbaus", in dem sich auch das Verwaltungsgebäude befand. Zuletzt werden der obere Büroriegel sowie die Lager- und Produktionshallen entlang der Alb noch im Laufe dieses Jahres abgebrochen.

Ungeklärt ist die Zukunft des Kraftwerkes, das bisher unangetastet blieb: Wenn sich kein Käufer findet, müssen auch diese Anlagen abgebaut und verschrottet werden.