Wer in den Sommertagen die Freibäder am Hochrhein besucht, stellt rasch fest, dass jedes Bad seinen eigenen Charme besitzt – so ist es auch im Familienbad Albbruck. Abwechslungsreiche Badelandschaften laden hier zum Schwimmen ein, große Liegewiesen verführen zum Sonnenbaden und Entspannen.

Das Bad bietet 1000 Quadratmeter Wasserfläche und viele Extras

Am Vormittag ist es noch ruhig im Albbrucker Freibad, das mit einem Solarabsorber und nicht mit Gas beheizt wird. Schon der erste Blick zeigt eine beeindruckende Badelandschaft mit über 1000 Quadratmeter Wasserfläche und ganz vielen Extras.

Nicht minder beeindruckend sind die einladenden Liegewiesen, die mit ihren Schatten spendenden Bäumen für Sonnenanbeter wie Schattensuchende reichlich Platz bieten. Und außergewöhnlich sind auch die beiden Schwimmmeister im Freibad Albbruck: Seit vielen Jahren verrichten hier Dieter und Sebastian Gleichauf ihren Dienst, der Vater seit sage und schreibe 48 Jahren, sein Sohn bereits seit 21 Jahren. Nach einem größeren Umbau besteht das Freibad seit 1989 in seiner jetzigen Form.

Wenn das Wetter mitspielt, bleibt das Bad bis in den September hinein offen

Eröffnet wurde die diesjährige Schwimmsaison am 12. Mai. Wie lange die Saison dauern werde, stehe noch nicht fest, sagt Dieter Gleichauf. „Da sind wir flexibel, aber das Ende der Sommerferien ist immer ein Schnitt.“ Doch wenn das Wetter mitspiele, könne auch noch länger in den September hinein geöffnet bleiben.

Was die bisherigen Besucherzahlen anbelangt, sei es bislang jedoch „kein guter Sommer“ gewesen, so Dieter Gleichauf. Bis Ende Juli hätten 32.000 Besucher das Schwimmbad besucht, im Vorjahr seien es zu dieser Zeit bereits 40.000 Gäste gewesen.

Luftaufnahme des Albbrucker Freibads. Die großzügige Anlage besteht seit 1989 in ihrer jetzigen Form.
Luftaufnahme des Albbrucker Freibads. Die großzügige Anlage besteht seit 1989 in ihrer jetzigen Form. | Bild: Erich Meyer

Woran das liegt? „Da hat auch Corona etwas verändert“, meint Dieter Gleichauf, der darauf verweist, dass bereits das Gesamtjahr 2022 mit rund 54.000 Besuchern „kein Riesenjahr“ gewesen sei. Wenn es in diesem Jahr noch 50.000 werden, „dann sind wir zufrieden“, schätzt er.

1991 kamen bald 100.000 Gäste ins Bad – das war Rekord

Damit diese Zahl noch erreicht werde, sei es vor allem wichtig, „dass der August gut wird. Das heißt: blauer Himmel, keine Wolken, kein Wind und schön warm.“ Im besten Jahr, das war im Supersommer 1991, da habe das Albbrucker Freibad 98.390 Gäste gezählt.

Erst vor Kurzem rettete Sebastian Gleichauf das Leben eines kleinen Mädchens

„Ich habe das Bad mit aufgebaut“, erklärt der erfahrende Senior-Schwimmmeister, der mit seinem Sohn an sehr guten Tagen schon 1500 Gäste und mehr in Albbruck begrüßen konnte. Ein Arbeitstag im Schwimmbad dauert für die beiden 13 bis 14 Stunden am Tag und bringet große Verantwortung mit sich, wie sich erst vor kurzem gezeigt hat, als Sebastian Gleichauf einem fünfjährigen Mädchen im Bad das Leben rettete.

Um Badeunfälle zu vermeiden, seien die Schwimmkurse für Kinder, die sein Sohn Sebastian seit Jahren in Albbruck anbiete, besonders wichtig. Mit welcher Freude die Kinder in Albbruck hier dabei sind, zeigt ein Blick in das Nichtschwimmerbecken.

Dieter Gleichauf bildet andere Schwimmmeister aus, den Mangel an Fachpersonal hält er für dramatisch

Da sei es umso dramatischer, dass sich kaum noch Fachpersonal für die Schwimmbäder finden lasse, meint Dieter Gleichauf. Er ist als Geschäftsführer des Bezirks Südbaden im Bundesverband Deutscher Schwimmmeister auch seit Jahrzehnten in der Berufsausbildung tätig ist.

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Aber noch etwas habe sich verändert, ergänzt Dieter Gleichauf: „Gruppen fallen teilweise negativ auf“ und es werde „immer schwieriger“. Zwar lasse sich alles im Gespräch klären, doch sei dabei manchmal auch viel pädagogisches Geschick von Nöten, um gereizte Stimmung zu beruhigen.