Bei der Feuerwehr Bad Säckingen muss einiges erneuert werden. Auf die Stadt werden in den kommenden Jahren hohe Investitionen zukommen. Das war am Montag im Gemeinderat Thema im Rahmen der Aktualisierung des Feuerwehrbedarfsplanes. Dem Bedarfsplan liegt eine Untersuchung zugrunde, die einige Schwachstellen aufzeigte. So könne die Feuerwehr nicht in jedem Fall die gesetzlich geforderten Einsatzzeiten einhalten, so Gutachter Patrik Habeth. Unterm Strich attestierte er der Bad Säckinger Gesamtwehr aber ein gutes Zeugnis. Die Mannschaftsstärke sei mit 162 Personen mehr als erfüllt und die Mitglieder seien sehr engagiert und hochmotiviert.

Gleichwohl sah er Schwachpunkte: Das Problem ist unter anderem die Tagesverfügbarkeit von Einsatzkräften, das zu hohe Durchschnittsalter („Sie müssen Ihre Mannschaft verjüngen) und die zahlenmäßig etwas schwache Jugendfeuerwehr. Das sind Punkte, die die Feuerwehr gleich im kommenden Jahr offensiv mit Werbemaßnahmen angehen will.

Für das Problem der Einsatzschnelligkeit hat man bereits eine Teillösung gefunden. Dafür lobte Bürgermeister Alexander Guhl die Feuerwehr, weil die Maßnahme innovativ, geräuschlos und kostengünstig war. Es handelt sich dabei um neu zugeschnittene Ausrückebereiche. So gehört der westliche Teil der Kernstadt seit einiger Zeit zu Wallbach. Das hat Vorteile: Feuerwehrleute, die im westlichen Teil der Stadt wohnen, rücken mit der Abteilung Wallbach aus. Das erspart den Kameraden eine lange und bei hohem Verkehrsaufkommen zeitraubende Anfahrt durch die ganze Stadt zum Feuerwehrgerätehaus nach Obersäckingen, um dann mit dem Einsatzwagen wieder zurückzufahren.

Diese neue Aufteilung habe die Einsatzzeiten deutlich verbessert, erklärte Stadtkommandant Tobias Förster im Gemeinderat.

Der Gutachter sagte, dies sei der richtige Weg, aber Wallbach müsse weitere Aufgaben übernehmen. Aus diesem Grund sei der Neubau eines Wallbacher Gerätehauses am östlichen Dorfrand sinnvoll. Gleichzeitig sollte auch das Obersäckinger Gerätehaus saniert werden. Das Ganze komme aber immer noch wesentlich billiger als das ursprünglich angedachte zentrale Gerätehaus in der Gettnau für sieben bis acht Millionen Euro. Erneuerungen müssten zudem auch beim Fuhrpark vorgesehen werden.

Bürgermeister Alexander Guhl sagte, dass im Etat 2017 450000 Euro für ein neues großes Löschfahrzeug einzuplanen sei. Wahrscheinlich werde 2018 gleich das Nächste folgen, so Guhl. „Bei den Fahrzeugen haben wir keinen Spielraum“, sagte Guhl im Hinblick auf die gesetzlichen Vorschriften. „Und billiger als eine freiwillige Feuerwehr kriegen Sie es nicht“, sekundierte Gutachter Habeth beim Thema Kosten.

Der Bau eines neues Gerätehauses für Wallbach sei jedoch nicht konkret, so Guhl auf die Anfrage von CDU-Stadtrat Clemens Pfeiffer. Pfeiffer hatte einen Zeitplan für die Maßnahmen gefordert und nach möglichen Zuschüssen gefragt. Guhl bat den Gemeinderat um das „Ja“ zum Feuerwehrbedarfsplan und zur grundsätzlichen Zustimmung, die dort aufgeführten Schwachstellen sukzessive abzuarbeiten.

Stadtkommandant Tobias Förster ist beim Thema Zuschüsse optimistisch. Er gab Stadtrat Pfeiffer Recht, dass man in letzter Zeit kaum Feuerwehrzuschüsse erhalten habe. „Da sind wir aber auch ein bisschen selber Schuld, weil der Feuerwehrbedarfsplan veraltet war.“ Mit der Aktualisierung seien die Chancen besser, so Förster. Vom Kreisbrandmeister habe er zwar keine Zusagen aber doch positive Signale erhalten. Der Kreisbrandmeister legt die Prioritäten hinsichtlich der Zuschüsse fest.