Verbunden war diese vorerst letzte Etappe mit einer sechswöchigen Schließung der Einrichtung. Mehrere zehntausend Euro hat die Stadt für die inhaltliche und bauliche Aufwertung des Museums ausgegeben. Und dennoch lässt Museumsdirektor Johannes Brenke keinen Zweifel: „Was wir hier geschafft haben hat sich gelohnt und ist sehenswert. Doch es ist nur ein Etappenziel.“ Denn noch gäbe es in der Zukunft einige Aspekte zu bearbeiten. Doch zunächst einmal herrscht ab Donnerstag bis auf Weiteres wieder Normalbetrieb.

Tatsächlich macht die neue Aufmachung des Trompetenmuseums durchaus Eindruck: Luftig, hell, einladend wirken die sieben generalüberholten Ausstellungsräume samt Foyer und Treppenhaus auf den Besucher. „Die Mitarbeiter des Technischen Diensts haben hier wirklich herausragend gut gearbeitet“, sagt Thomas Ays, Leiter des Tourismus- und Kulturamts.

Einladend wirkt das Foyer mit seinen modernen Vitrinen, in denen außergewöhnliche Instrumente ausgestellt sind.
Einladend wirkt das Foyer mit seinen modernen Vitrinen, in denen außergewöhnliche Instrumente ausgestellt sind. | Bild: Baier, Markus

Auch inhaltlich hat sich eine Menge getan. Die didaktische Aufbereitung wurde gründlich modernisiert, Themen wurden verschoben und die Ausstellung neu aufgezogen. Zum Einsatz kommt zeitgemäße Technik in Form von Infoterminals, an denen die Besucher ergänzend zu den Führungen Informationen, Klangbeispiele und Videos abgerufen werden können. Zudem gibt es eine Multimedia-Präsentation über die Herstellung von Trompeten. „Allein wenn Sie nur das Medienangebot durchklicken, sind Sie einen Nachmittag lang beschäftigt“, ist Brenke überzeugt.

Moderne Technik: Zusätzliche Infos und Einblicke erhalten die Besucher an den Infoterminals.
Moderne Technik: Zusätzliche Infos und Einblicke erhalten die Besucher an den Infoterminals. | Bild: Baier, Markus

Ein kompletter Raum ist dem „Trompeter von Säckingen“ gewidmet. Hier gibt es Devotionalien, Instrumente und Erinnerungsstücke rund um das Epos, das die Stadt weithin bekannt gemacht hat. Ein anderer Raum thematisiert den Jazz bis hin zu zeitgenössischer Musik – ein Metier, auf das Johannes Brenke gerne weiter ausbauen würde.

Geschichtstächtiges Trio: Die Naturtrompeten von 1664, 1746 und 1798 (von oben) zählen zu den ältesten Exponaten der Sammlung des ...
Geschichtstächtiges Trio: Die Naturtrompeten von 1664, 1746 und 1798 (von oben) zählen zu den ältesten Exponaten der Sammlung des Trompetenmuseums. | Bild: Baier, Markus

Die Zahl der Exponate wurde reduziert, statt Masse setzt das Trompetenmuseum auf Klasse und Raritäten – und davon gibt es reichlich. 190 Exponate sind in den modernen Vitrinen zu sehen. Etwa 100 Stücke befinden sich in einem Lager, so Brenke. Die älteste Trompete stammt übrigens aus dem Jahr 1664. Zu sehen gibt es aber auch das älteste noch spielbare Alphorn aus der Schweiz. Oder eine geschichtsträchtige Intrumentenruine aus dem Besitz des Kornettisten Willy Brandt, der Ende des 19. Jahrhunderts am russischen Zarenhof beachtliche Erfolge feierte.

Beispielhaft: Auch Instrumentenruinen wie dieses Kornett von Willy Brandt, einem deutschen Musiker von Ende des 19. Jahrhunderts sind im ...
Beispielhaft: Auch Instrumentenruinen wie dieses Kornett von Willy Brandt, einem deutschen Musiker von Ende des 19. Jahrhunderts sind im Trompetenmuseum zu sehen. | Bild: Baier, Markus

Wenn Johannes Brenke über die Ausstellungsstücke spricht, gerät er ins Schwelgen und Schwärmen, denn im Grunde hat jedes einzelne Exponat eine Geschichte. Abgesehen davon handelt es sich bei der Sammlung in ihrer Gesamtheit um einen einmaligen Schatz, auch im Hinblick auf den monetären Wert. Immerhin sei der Bestand auf etwa eine Million Euro versichert, verrät der Museumsdirektor.

Ein Hingucker: Das älteste noch spielbare Alphorn.
Ein Hingucker: Das älteste noch spielbare Alphorn. | Bild: Baier, Markus

Dass derartige Werte auch Diebe anlocken, hat man im Trompetenmuseum sogar schon erlebt, denn vor gut zwei Jahrzehnten wurde es Schauplatz eines Kriminalfalls von internationalem Rang. Damals entwendete ein in ganz Europa agierender Kunstdieb auch Exponate aus dem Trompeterschloss – ein Ereignis, das noch heute nachhallt, wie Brenke schildert. So einfach wäre ein derartiger Coup heute wohl nicht mehr möglich: „Unsere neuen Vitrinen machen einen Diebstahl wesentlich schwerer, als das vor 25 Jahren der Fall war.

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Dass dem Museum Instrumente zum Kauf angeboten, geschenkt oder als Leihgabe zur Verfügung gestellt werden, kommt immer wieder vor. „Zum Teil ist kaum vorstellbar, welche Schätze noch auf Dachböden lagern“, sagt Thomas Ays. Insofern hegen die Verantwortlichen des Trompetenmuseums durchaus eine gewisse Hoffnung, dass eines Tages doch noch ein historisches Kunstwerk der besonderen Art wieder auftaucht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann: Die Verfilmung des „Trompeters von Säckingen“ aus dem Jahr 1918. Der ist seit Jahrzehnten verschollen. Erhalten sind nur einzelne Fotos, die freilich auch im Trompetenmuseum zu sehen sind.

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