Beim Ausbau der Hochrheinbahn geht es vorwärts. Neu ist dabei: Es geht künftig nicht nur mehr um eine Elektrifizierung, sondern um andere, weitreichende Verbesserungen entlang der Bahnstrecke von Basel bis Erzingen. Dazu gehören laut Ministerium unter anderem auch drei neue Bahnhalte für die Regionalbahn. Und einer davon kommt auf die Gemarkung Bad Säckingen. Dabei handelt es sich um den schon lange gewünschten Bahnhalt Wallbach. Für Ortsvorsteher Fred Thelen, der für diese Einrichtung seit Jahren kämpft, geht ein großer Wunsch in Erfüllung. „Ich freue mich“, sagte Thelen auf unsere Anfrage, „auch wenn ich ihn als Ortsvorsteher nicht mehr einweihen werde.“

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Thelen will – so er dieses Jahr nochmals zum Ortsvorsteher gewählt wird – nach der kommenden Amtsperiode aufhören. Die endet 2024. Die Elektrifizierung und der Bau der Bahnhalte sind jedoch für den Zeitraum 2025 bis 2027 vorgesehen. Landesverkehrsminister Winfried Hermann hatte jedoch schon auf einer Klausurtagung am Wochenende kritisiert, das sei ihm zu spät. Ihm schließen sich auch die Abgeordneten der Region an. Sie wollen Druck machen, dass es schneller geht.

Freude in Wallbach über Bahnhalt

Wallbachs Ortsvorsteher Thelen jedenfalls begrüßt, dass der Bahnhalt Wallbach zusammen mit Rheinfelden Warmbach und Waldshut/Landratsamt gebaut wird. „Anders als Rheinfelden und Waldshut sind wir mit der Planung im Grunde durch und könnten schon morgen anfangen,“ sagte Thelen. Das Projekt zusammen mit der Elektrifizierung anzugehen, sei jedoch sinnvoll, da komme es auf zwei Jahre nicht mehr an. Der Wallbacher Bahnhalt sei zeitgemäß geplant, barrierefrei und mit 150 Metern Länge auch für die künftig längeren Züge passend.

Zudem betonte Thelen erneut die Wichtigkeit einer Station im Ortsteil. Wallbach habe 1500 Einwohner und wachse weiter. Denn es seien noch zwei große Baugebiete möglich. Für den Anschluss an die Kernstadt wie auch für Berufspendler sei ein Bahnhalt ein wichtiger Standortfaktor, so Thelen. „Und wenn so eine Möglichkeit besteht, ist es doch wichtig, den Ort nachhaltig zu entwickeln.“

Ein Triebwagen der Baureihe VT 612 steht am Waldshuter Bahnhof. Künftig sollen noch mehr Züge dieser Art fahren und so für eine ...
Ein Triebwagen der Baureihe VT 612 steht am Waldshuter Bahnhof. Künftig sollen noch mehr Züge dieser Art fahren und so für eine Verbesserung auf der Strecke zwischen Basel und Singen sorgen. | Bild: Schlichter, Juliane

Sofortmaßnahmen an Dieselloks gefordert

Auch die Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) lobte die neue Entwicklung. „Das Gesamtkonzept für die neue Hochrheinbahn ist gut“, sagte sie, sieht aber gleichzeitig eine belastbare Finanzierung als nächsten Schritt. Sie werde sich auf Bundesebene für die 60-prozentige Förderung über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) einsetzen. Allerdings sei noch bei den heutigen Dieseltriebwagen eine verlässliche Qualitätsverbesserung nötig, so Schwarzelühr-Sutter. Denn bis zur Elektrifizierung werde die Glaubwürdigkeit des Landesverkehrsministeriums daran gemessen, „ob die gelben Züge im hier und jetzt pünktlich und zuverlässig ins Ziel kommen.“

Politik kritisiert späten Zeitpunkt

CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner sieht in der neuen Dynamik einen Beleg, „dass wir mit unseren Themen endlich Gehör finden.“ Diese Dynamik müsse jetzt genutzt werden. Der jetzt vorgestellte zusätzliche Gleis- und Bahnhofsausbau sei dabei ein wichtiger Schritt und die Chance, die Bahninfrastruktur entlang des Hochrheins grundlegend zu modernisieren. Auch Schreiner ist mit dem Zeitplan nicht zufrieden: „Wir müssen auf rasche Planungsfortschritte drängen, Elektrifizierung und Ausbau müssen vor 2025 zur Umsetzung kommen.“ Das sei man den tausenden Pendlern schuldig.

Ausbau muss schneller kommen

Die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller begrüßt die Pläne zum Ausbau und zur Elektrifizierung. Kritik äußert sie jedoch am Zeitplan der Deutschen Bahn, die Elektrifizierung zwischen 2025 und 2027 abzuschließen. Im Elektrifizierungskonzept des Landes stehe das Jahr 2025 als Zielmarke. Sie will sich dafür einsetzen, dass diese Marke eingehalten wird. Auf dem Schienengipfel in Waldshut-Tiengen werde sie dies nochmals deutlich zum Ausdruck bringen“, erklärt Hartmann-Müller.