Die Elektrifizierung der Hochrheinbahn kommt jetzt offenbar voran. Die beiden Landkreis Waldshut und Lörrach sowie der Kanton Basel-Stadt, die Deutsche Bahn und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann trafen sich am vergangenen Samstag zu einer Klausurtagung. Das Projekt habe eine neue Dynamik erhalten, heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums.

Und in der Tat gibt es einige neue Punkte: Das Projekt wird größer als geplant, damit wird es teurer, und es gibt einen konkreten Zeitplan – mit dem der Minister allerdings nicht zufrieden ist. Hermann drückt – und auch das ist neu – bei der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke jetzt aufs Tempo.

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  • Zeitplan: Konkret sieht der Zeitplan so aus: Die Bahn arbeitet an der Genehmigungsplanung, diese soll 2020 eingereicht werden. Der Ausbau soll dann 2025 losgehen und 2027 beendet sein. Das nannte Verkehrsminister Hermann allerdings „nicht zufriedenstellend“. Er will erreichen, dass die Deutsche Bahn die Arbeiten früher beginnt.
  • Weitere Verbesserungen: Mittlerweile geht es nicht nur mehr um die Elektrifizierung. Es sind zusätzliche Haltepunkte im Bereich von Rheinfelden, Bad Säckingen und Waldshut geplant wie auch der Ausbau von Bahnhöfen. Dies hat laut Mitteilung vor allem damit zu tun, dass wegen künftig längerer Züge auch die Bahnsteige verlängert werden müssen. Es habe sich gezeigt, so Verkehrsminister Hermann, dass die alleinige Elektrifizierung nicht für einen stabilen und reibungslosen Bahnbetrieb am Hochrhein ausreiche.

    Zu den weiteren Verbesserungen zählt auch der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Waldshut und Erzingen. Auch für den Bahnhof Waldshut als künftiger Knotenpunkt sei ein Ausbau erforderlich.
     
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  • Kosten: Dies alles ist natürlich nicht zum Nulltarif zu haben. Deshalb sind die prognostizierten Kosten von bislang 160 Millionen auf 290 Millionen Euro gestiegen. Mit diesen Mehrkosten müssen sich die Landkreise, die Schweizer Kantone und die Landesgremien befassen. Hermann: „Die derzeitigen Verspätungsprobleme und Zugausfälle zeigen, dass wir eine leistungsfähigere und verlässlichere Infrastruktur brauchen.“ Das rechtfertige höhere Investitionen.

    Die Gesamtmaßnahme soll über das Bundesförderprogramm nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) bezahlt werden. Das Projekt ist dort angemeldet. Falls es angenommen wird, bezuschusst es der Bund mit 60 Prozent. Die verbleibenden Kosten sollen von deutscher und schweizerischen Seite gemeinsam getragen werden.