Um möglichen groß angelegten Erweiterungsplänen der Lebensmittelmärkte Rewe und Norma zuvor zu kommen, hat der Gemeinderat in jüngster Sitzung die bereits geltenden Veränderungssperren für die Bebauungsplangebiete "Häflä" und "Glarnerstraße" um jeweils ein weiteres Jahr verlängert. Dies soll der Stadt Zeit geben, Bebauungsplanänderungen vorzunehmen. Diese sollen in erster Linie verhindern, dass die Märkte Verkaufsflächenerweiterungen vornehmen, die über die für die Stadt vorgesehenen Höchstkapazitäten hinausgehen.

Die Veränderungssperren haben zuvor bereits zwei Jahre gegolten, sind nun aber abgelaufen. Wie Bauverwaltungsleiter Peter Weiß darstellte, hätten Verzögerungen beim Bebauungsplanverfahren für das Brennet-Areal dazu geführt, dass die notwendigen Änderungsverfahren der beiden Bebauungspläne noch nicht in Angriff genommen werden konnten. "Jetzt besteht Rechtssicherheit, daher können wir weitermachen", so Weiß. Möglichst noch dieses Jahr sollen die Verfahren über die Bühne gebracht werden. Seitens des Gemeinderats gab es keine Einwände im Hinblick auf die Verlängerungen der Veränderungssperren um ein weiteres Jahr. Die Zustimmung erfolgte jeweils einstimmig.

Derweil melden nun auch Anwohner aus dem Gebiet Häflä Forderungen für die anstehende Bebauungsplanänderung an. Wie Ulrich Wietzel im Namen von 25 anderen Anrainern, die sich an einer Unterschriftenaktion beteiligt haben, darstellte, befürchten die Nachbarn vor allem, dass eine im Zuge der B34-Sanierung angelegte provisorische Erschließungsstraße auf einem Grünstreifen hinter dem Discounter Norma zum Dauerzustand werde. Der Weg führe zu einem Grundstück, das von der mit der Straßensanierung beauftragten Firma für die Dauer der Arbeiten als Lager- und Abstellfläche genutzt werde. Da offenbar die Bebauung der betreffenden Grundstücke vorgesehen sei, stehe zu befürchten, "dass unumkehrbare Fakten geschaffen werden, noch ohne Baugenehmigung, alle zum Nachteil der Angrenzer", so Wietzel in seiner Stellungnahme. Vor allem befürchten die Anrainer anhaltende Lärmbelästigungen. Daher fordern sie, dass der provisorische Weg wieder abgebaut wird, sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind, und eine Erschließung der Grundstücke von Süden her, also von der B34 her über den Norma-Parkplatz, erfolgen müsse.

Peter Weiß sagte, dass der Stadt kein Antrag für ein Bauvorhaben nordwestlich des Discounters vorliege. Auch dürften aus der vorübergehenden Nutzung des Geländes durch die Baufirma noch keine Rückschlüsse auf mögliche spätere Pläne gezogen werden: "Der Gemeinderat kann aber ausdrücklich im Bebauungsplan festhalten, dass der provisorische Weg wieder entfernt werden muss, und die Erschließung von Süden her zu erfolgen hat."